Bangkok. Nach einer Reihe von kürzlichen negativen Vorfällen mit chinesischen Touristen, verstärkt die thailändische Regierung ihre Bemühungen, und möchte ihren Ruf wieder herstellen und das Vertrauen der chinesischen Touristen zurück gewinnen. Eine der Maßnahmen, die sich der Minister für Tourismus und Sport, Herr Weerasak Kowsurat ausgedacht und zur Kabinettszulassung vorgeschlagen hat, sieht ein doppeltes Einreisevisum über einen Zeitraum von sechs Monaten für chinesische Touristen vor.
Herr Weerasak sprach am Montag vor den Medien, nachdem er sich mit Vertretern von privaten Tourismusorganisationen und Reisebüros getroffen hatte. Dabei drehten sich die Gespräche um den jüngsten Rückgang der chinesischen Touristenzahlen. Die Vertreter der verschieden Agenturen besprachen zusammen mit dem Ministerium ihre Strategien, um die chinesischen Touristen noch vor der Hochsaison nach Thailand zurückzuholen.
Tourismus Minister Weerasak sagte, der private Sektor habe starke Bedenken darüber geäußert, dass ausländische Besucher, insbesondere die aus China, dieses Jahr aufgrund mehrerer neuerer Unfälle möglicherweise Thailand nicht mehr besuchen würden.
Am 5. Juli kenterte das Phoenix- Touristenboot vor Phuket und tötete 47 chinesische Passagiere.
Am 20. September wurde eine Chinesin tot am populären Wasserfall Ton Nga Chang in Songkhlas Bezirk Hat Yai gefunden. Der Fall ist noch nicht aufgeklärt und wird von der lokalen Polizei als Mord behandelt.
Eine Woche später wurde ein Video von einem chinesischen Touristen in den sozialen Netzwerken veröffentlicht, der sich mit einem Wachmann am internationalen Flughafen Don Mueang stritt. Dabei griff der Wachmann dem Chinesen ins Gesicht und versuchte ihn gegen den Kopf zu schlagen.
Der jüngste Fall veranlasste Premierminister Prayuth Chan o-cha dazu, sich für den Vorfall zu entschuldigen und zu versprechen, über die chinesische Botschaft selber einen Brief an den betroffenen Touristen zu schicken. Außerdem forderte er weitere vertrauensbildende Maßnahmen für die chinesischen Touristen an.
Laut der chinesischen Nachrichtenseite CGTN fand der Angriff statt, nachdem der chinesische Reisende sich geweigert hatte, 2.300 Baht für einen Schnelldienst zu zahlen, den der Tourist für unangemessen hielt. Chinesische Reisende müssen normalerweise 2.000 Baht für ein Visum bei der Ankunft bezahlen. Die 300 zusätzlichen Baht werden von den meisten Beamten als ein sogenanntes „ Tee Money „ gefordert. Aktuell hat gerade erst der neue Chef der Einwanderungsbehörden Big Joke erklärt, dass er ab sofort gegen diese Beamten vorgeht, und sie umgehend aus dem Dienst entlassen werden.
In Bezug auf den Vorfall am internationalen Flughafen Don Mueang räumte Herr Weerasak ein, dass Thailands Image getestet wurde und es jetzt für alle relevanten Agenturen dringend an der Zeit ist, sich zu verbessern. Dazu gehören vor allem die Ankunftsbereiche von Flughäfen, da hier jedes Jahr viele Millionen ausländischer Touristen nach Thailand kommen.
„Es müssen systematische Anstrengungen unternommen werden, um das Problem der zusätzlichen Gebühren für die ankommenden Besucher abzuwenden“, sagte er und bezog sich auf Gerüchte, wonach Bestechungsgelder von Beamten akzeptiert wurden, um die Verfahren bei der Einreise zu beschleunigen.
„Der Wächter, der den chinesischen Touristen angegriffen hat, wurde bereits vom Dienst suspendiert. Außerdem wurden zusätzlich die chinesischen Behörden über den Vorfall informiert“, sagte er.
Unterdessen forderte General Prayuth die Öffentlichkeit und die Staatsbeamten dazu auf, das Video vom Flughafenwächter, der den chinesischen Touristen angreift, nicht zu teilen. Dieses Video schadet nur dem Image von Thailand, betonte Premierminister Prayuth.
In Bezug auf die zahlreichen Bestechungsberichte bei der Ausstellung von Visa bei der Ankunft sagte er, dass Polizei Generalmajor Surachate Hakparn, der neu ernannte Chef der Einwanderungsbehörde „ Immigration Bureau (IB) „ seine Arbeit aufgenommen hat, um das Problem endlich anzugehen und zu lösen.
„Ich habe eine Anweisung gegeben, dass diejenigen, die diesen Verstoß begehen, sofort gefeuert werden müssen„, sagte General Prayuth
Polizei Generalmajor Surachate sagte, dass nicht nur die Offiziere, sondern auch die Makler und die Vermittlungsbüros die beschuldigt wurden, zusätzliche Gebühren von Reisegruppen zusätzlich zu den Visa-Gebühren zu fordern, bestraft werden.
Dazu werden die Behörden nun an verschiedenen Stellen am Flughafen “ No Tip “ Schilder installieren, sagte er weiter und bestand gleichzeitig darauf, dass sein Büro und seine Offiziere keine zusätzlichen Gebühren von den Reisenden verlangen würden.
Er räumte dabei ein, dass Reiseveranstalter, die chinesische Touristen ins Land bringen, in der Vergangenheit zusätzlich zu den Visagebühren sogenannte Trinkgelder sammelten und sie den Beamten der Einwanderungsbehörde übergaben.
Die Trinkgelder wurden als Erlös gegeben, um den Visa-Prozess ohne unnötige Verzögerungen zu erleichtern, fügte er hinzu. Er sagte, er habe seine Beamten angewiesen, solche Trinkgelder ab sofort nicht mehr zu nehmen.
- Quelle: Bangkok Post