Taxifahrer von Teenager erstochen

Anwohner der Soi Charan Sanitwong 77 riefen die Polizei, weil ein Taxi ständig hupte und sie offensichtlich im Inneren des pinkfarbenen Fahrzeuges zwei Menschen miteinander kämpfen sahen.

Als die Polizei eintraf, versuchte der 19jährige Teenager rückwärts zu fahren und zu flüchten, aber die Soi ist eine Sackgasse. Er konnte festgenommen werden.

Die blutüberströmte Leiche des 54 Jahre alten Taxifahrers lag auf dem Rücksitz. Zehnmal war auf ihn eingestochen worden, die Polizei stellte zwei Messer sicher.

Der Teenager führte zur Verteidigung aus, er sei von dem Computerspiel Grand Theft Auto IV (GTA IV)abhängig und wollte eine Carnapping-Szene nachspielen, in der ein Mann einen Autofahrer tötet, um vor der Polizei flüchten zu können. „Ich brauchte Geld, um jeden Tag das Spiel spielen zu können“, sagte der Täter. „Meine Eltern geben mir nur 100 Baht pro Tag, das ist nicht genug.

Außerdem habe ich es satt, mit ihnen zu streiten. Sie arbeiten im öffentlichen Dienst und verdienen nicht genug.“ Am 3. August hatte sich die Mutter großzügig gezeigt und ihrem Sprößling 500 Baht gegeben. Dadurch machte sie die Tat möglich, weil der Teenager mit dem Geld zwei Messer erwarb. Dann stieg er in ein Taxi, verließ es, stieg in ein zweites. In der Soi 77 zog der Teenager das Messer und hielt es dem Fahrer an den Hals. Der kooperierte nicht, sondern griff nach einer Metallstange unter dem Armaturenbrett. Der Teenager erstach ihn daraufhin und versuchte, wegzufahren. Unterdessen traf die Polizei ein.

Die Familie des Opfers ist entsetzt. Der Vater hat das Einkommen der Familie verdient, er hatte versucht, Kredite bei Banken und Kredithaien zurückzuzahlen. „Er war ein lieber Mensch, der niemandem etwas getan hat“, sagte der 25 Jahre alte Sohn des Taxifahrers.

Der thailändische Vertriebspartner New Era Interactive Media stoppte die Auslieferung des Spiels an die Geschäfte. New Era Interactive Media bittet die Händler außerdem, alle Exemplare von GTA IV aus den Regalen zu entfernen. Die Politiker hingegen zeigen sich besorgt: Ladda Thangsupachai, Leiterin des Kulturbeobachtungszentrums in Bangkok: „Diese Zeitbombe ist bereits explodiert und die Situation könnte sich weiter verschlimmern. Heute ist es ein Taxifahrer, schon morgen könnte es jedoch einen Videospieleverkäufer treffen.“

Videospiele und Horrorfilme werden immer wieder für diverse Verbrechen verantwortlich gemacht, da muß man sich wundern, daß nicht alle Zocker und Kinobesucher zu Serienmördern werden. bp, Reuters, gamezone.de