Automobilkrise erreicht Thailand

Die Autobauer verbrennen derzeit monatlich Milliardensummen, blitzen aber bei privaten Kreditgebern nicht zuletzt wegen der Finanzkrise ab. Die Auswirkungen sind weltweit zu spüren, auch in Thailand, dem „Detroit Asiens“.

Fabrikschließung in Thailand

General Motors gab bekannt, das Werk in Thailand für zwei Monate zu schließen. Das Unternehmen wolle aber 75% des Lohnes der 2000 Mitarbeiter weiterzahlen.

Die Produktion soll im Dezember und Januar ruhen. Der Konzern bot 258 Mitarbeitern den vorzeitigen Ruhestand mit zehn Extra-Monatsgehältern an. «Wenn wir nicht schließen, haben wir eine Überproduktion», sagte Sprecher Chartchai Suwannasevok. Die Fabrik in Rayong kann 130.000 Autos im Jahr produzieren. In diesem Jahr werden aber nach Prognosen des Unternehmens nur 100.000 Wagen abgesetzt.

Da Toyota in Thailand weniger Fahrzeuge produzieren wird, sollen 340 Arbeiter in den vorzeitigen Ruhestand geschickt werden. Toyota produziert in Thailand hauptsächlich Camry, Corolla und Yaris.

Die Fabriken produzieren vor allem für den Export. Zahlreiche große Autohersteller haben Fabriken in Thailand. Sie stellen jährlich insgesamt 1,4 Millionen Autos her und beschäftigen rund eine halbe Million Menschen. Arbeitsplätze in der Automobilindustrie scheinen nun in Gefahr zu geraten.

Finanzminister will helfen

Finanzminister Suchart Thadathamrongvej sagte, die Regierung werde versuchen, die Folgen der Finanzkrise im Automobilsektor abzumildern. Ein Komitee soll Lösungsvorschläge erarbeiten. Kürzlich wurden 17 (!) Wirtschaftsberater in die Dienste der Regierung gestellt.

Damit die Wirtschaft vor einem Absturz bewahrt wird, soll die Körperschafts- und Einkommenssteuer reduziert werden, um den Konsum abzukurbeln. Tagesanzeiger, Reuters, bp