Medienvertreter werden beschossen und müssen sich ausziehen

Die Gewaltexzesse auf Seiten der PAD steigern sich. Inzwischen wird nicht nur auf Polizisten, Stinkefinger und Steinewerfer geschossen, denen man nachsagen könnte, daß von diesen im weitesten Sinne eine gewisse Bedrohung ausginge, es wird auch konsequent gegen Journalisten vorgegangen.

Der Techniker eines Ü-Wagens des Fernsehsenders True Visions (TNN) und sein Fahrer wurden fast erschossen, weil sie sich zu nahe an den Flughafen heranwagten. Der Techniker Phanumart Jaihork und sein Fahrer wurden von PAD-Wachmännern beschossen, obwohl ihr Ü-Wagen deutlich als Pressefahrzeug gekennzeichnet war.

Offensichtlich hatten sich die beiden Männer verfahren. Sie hielten vor einem Posten der PAD, um nach dem Weg zu fragen. Daraufhin waren Schüsse zu hören. Die Wachmänner empfahlen den beiden, zum Flughafenterminal zu fahren, um sich in Sicherheit zu bringen. Als sie an einem zweiten PAD-Checkpoint ankamen, wurden sie von PAD-Wachmännern beschossen. Die beiden Männer wurden wie durch ein Wunder nicht verletzt.

Ein weiterer Vorfall betraf Nattawut Kranyasophon, einen Journalisten von der Zeitung „Ban Müang“. Er wollte vom Terminal nahe dem Informationsschalter berichten, als er von PAD-Wachmänner aufgefordert wurde, sein T-Shirt auszuziehen. Dabei handelte es sich um ein sogenanntes „Peace Shirt“, auf dem zu lesen war: „Stoppt Gewalt“. Die T-Shirts werden von dem thailändischen Journalistenverband TJA vertrieben.

Die PAD-Wachmänner fühlten sich provoziert, denn nur die PAD würde unfair behandelt. Daraufhin sollte Nattawat gezwungen werden, sich frei zu machen. Nur ein PAD-Führer konnte das verhindern. Nattawut zog sich dennoch um…

Am 29. November mußte sich eine Reporterin auf dem Flughafen Suwannaphum ausziehen, weil sie das gleiche T-Shirt getragen hatte. Journalisten am Flughafen werden von der PAD scharf kontrolliert. Es wird darauf geachtet, welche Fotos gemacht und daß nur gute Reportagen geschrieben werden. bp, tn, AP