Die Verwandten der seit Mai 1992 als vermißt gemeldeten Demonstranten fordern eine Untersuchung, nachdem Medien berichtet hatte, daß im Golf von Thailand nahe Pattaya bzw. Satthahip Container versenkt wurden, in denen sich Leichen befinden.
Der Fund kam mit dem Jahrestag, denn am 10. Mai jährte sich der Schwarze Mai zum 17. Mal. Soldaten hatten die Demonstrationen blutig niedergeschlagen. Offiziell war von 38 Toten die Rede, aber nach wie vor werden Hunderte Menschen vermißt. Ihr Verbleib ist unbekannt.
Metha Mathko, Mitarbeiterin einer Menschenrechtsorganisation, forderte die Regierung auf, das Geheimnis um die versenkten Container aufzuklären, selbst wenn sich herausstellen sollte, daß die Skelette nicht mit dem Schwarzen Mai in Verbindung gebracht werden können.
17 Jahre seien ins Land gegangen, ohne daß je ein ernster Versuch unternommen wurde, die Vermißten – oder deren Leichen – zu finden, geschweige denn, daß einer der Schuldigen bestraft wurde. Weder der Oberbefehlshaber der Aktion (der damalige Führer der Militärjunta, Suchinda Krapayoon) noch der ausführende Kommandeur (Surayud Chulanont) mußten dieserhalb jemals einen Gerichtssaal von innen sehen. Surayud wurde danach sogar Premierminister und anschließend zum Mitglied des Staatsrates. Eine steile Karriere, nachdem er befohlen hatte, wehrlose Demonstranten zusammenzuschießen!
Metha sagte, die Verantwortlichen des Massakers würden ein glückliches Leben führen, Golf spielen, an Weingläsern nippen und gegenüber den Medien Kommentare abgeben (die diese dann ohne jede Kritik kolportieren).
DSI will „nachsehen“
Das Sonderdezernat der Polizei (Department for Special Investigations, DSI) will sich der Angelegenheit annehmen, und – wie der Chef der Einheit mitteilte – noch einmal „nachsehen“.
Man habe bereits „nachgeschaut, aber nichts gesehen.“ Wo das DSI suchte, wurde nicht gesagt. Wann Beamte des DSI zu den Containern hinabtauchen, wurde ebenfalls nicht gesagt. Der DSI-Chef für Auswärtige Angelegenheiten, Songsak Raksakul, sagte, die Container könnten etwas mit Menschenhändlern zu tun haben… bp