Wirtschaft: Politische Instabilität bedroht den thailändischen Immobilienmarkt

Preisverfall noch stärker als vor der Asienkrise 1997

Den Angaben der thailändischen Zentralbank (BOT) zufolge fielen die Hauspreise über die ersten 6 Monate im Jahr 2009 um 3,7%. Auf die derzeitige Inflation umgerechnet beträgt der Verfall 1%. Der Messung liegt ein Index zugrunde, dessen Höchststand im Jahre 1992 lag.

Zu den Zeiten der Regierung Thaksins und der Thai-Rak-Thai (TRT) Partei verzeichneten die Thai-Immobilien die größte Preissteigerung mit 4,8% pro Jahr im Zeitraum von 2000 bis 2006. Dies lag in Linie mit der Steigerung des Bruttoinlandsproduktes im gleichen Zeitraum von 5,1% pro Jahr.

Nach dem Militärputsch im Jahre 2006 beschleunigte sich trotz globaler Hochkonjuntur  der Verfall des thailändischen Immobilienpreis-Indexes. Investoren zogen sich zunehmend zurück. Trotz aller Versuche von Regierungsseite in Form von Stimultionspaketen und Gesetzesänderungen ist derzeit laut Expertenmeinungen aus der lokalen Immobilienbranche nur eine geringe Aktivität auf dem thailändischen Immobilienmarkt präsent.

Schuld an der derzeitigen Situation seien die politischen Unruhen sowie die Weltwirtschaftskrise. Einer publizierten Studie zufolge, sei demnach die Nachfrage von Ausländern nach Thai-Immobilien im Juni 2009 um teilweise bis zu 90% zurückgegangen. Vergleicht man den Stand des Immobilienindexes zum Ende des 2. Quartals 2009 mit seinem Höchststand im Jahre 1992, so beträgt der Rückgang 34,2%.       

Slalomfahrt der thailändischen Wirtschaftspolitik verunsichert Investoren

Unmittelbar nach der Machtübernahme im September 2006 implementierte die Junta über die Zentralbank im Dezember des gleichen Jahres Kapitalkontrollen für Geldtransfers aus dem Ausland. Dies führte zu grober Verunsicherung der Investoren und verschuldete mit 16% den größten Einbruch der Thai-Börse seit 16 Jahren. Im Jahre 2008 wurden die Kapitalkontrollen wieder zurückgenommen.

Weiter schüren jüngste Meldungen bezüglich der Verfolgung von Thai-Strohmännern, Eheleuten oder Scheinfirmen welche sich scheinbar illegal auf dem Immobilienmarkt bedienen weiter die Unsicherheit der Investoren.    

Gute Gewinnspannen für Vermieter

Trotz des Preisverfalls sehen die Renditen für Hausbesitzer und Weitervermieter weiterhin günstig aus. So liegt die durchschnittliche Rendite aus Vermietung in Bangkok im Jahre 2009 bei zirka 7,2% – im Vorjahr waren es noch 7,6% laut der Studie von Global Property Guide. Die höchsten Renditen mit 7,5% im Schnitt werden bei Condominiums in der Größe von 80m² bis 120m² erwirtschaftet. tfs, gpg