Stehen Militär und Polizei hinter dem Premier?

Am 6. April erteilte Premierminister Abhisit den Befehl, „alle möglichen Schritte einzuleiten, um Ruhe und Ordnung wieder herzustellen.“

Armeechef Anupong Paochinda weigerte sich, gegen die „Rothemden“ im Bangkoker Geschäftsviertel an der Kreuzung Ratchaprasong vorzugehen. Laut Anupong sei es ungerechtfertigt, entsprechend vorzugehen.

Daraufhin soll laut einer „Quelle“ der „Bangkok Post“ der Premier gefragt haben: „Was sollen wir machen, wenn wir die Demo nicht auflösen können?“

Anupong antwortete: „Wir können keinen Gewalt anwenden und Menschenleben aufs Spiel setzen. Das sind Thais.“

Anupong will keinesfalls gewalttätig vorgehen, macht sich aber gleichzeitig Sorgen um seine Soldaten, die nun schon seit drei Wochen ständig in Alarmbereitschaft sind.

Tausende Polizisten und Soldaten wurden im Gebiet Ratchaprasong zusammengezogen und stehen den Demonstranten gegenüber (siehe Bild). Vereinzelt kam es zu Rangeleien, zu größeren Zwischenfällen kam es nicht.

Eine andere „Armeequelle“ sagte laut „Bangkok Post“, es sei wohl am besten, wenn der Premierminister das Problem politisch löse, das Militär könne nur wenig unternehmen. Die Regierung sei unentschlossen, wie weiter vorgegangen werden solle.

Die Tageszeitung „The Nation“ fragt offen, ob Militär und Polizei überhaupt noch hinter dem Premierminister stehen.

Die Sicherheitskräfte zogen einen Ring um die Demonstranten, die den Plan, elf Straßen zu blockieren, aufgaben. Daraufhin zogen sich die Sicherheitskräfte zurück, der Plan des Protestzuges wurde wieder aufgenommen und die Anhänger der Rothemden stürmten innerhalb weniger Stunden über die Silom Road.

Genau das wollte Premier Abhisit verhindern, so daß er sich – laut „The Nation“ – fragen muß, ob Polizei und Militär überhaupt noch hinter ihm steht.