Alarmierende Frühgeburtenrate in Map Ta Phut

Der Dekan der Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Universität, der das Studienteam führte, gab an, daß bei Forschungen knapp 230 Frauen mit Frühgeburten auch in unmittelbarer Nähe des Map Ta Phut lebten. Dieses deute auf eine erschreckende Verbindung zwischen der Umwelt der Mütter und dem Industriegebiet hin.

„Wir haben festgestellt, daß es bei ungefähr 16% der Mütter, die in einem Umkreis von weniger als vier Kilometern zum Industriegebiet leben, zu Frühgeburten kam. Hingegen waren es bei Müttern, die in einem Umkreis von vier bis sieben Kilometern leben, nur knapp über 1%“, gab sie an.

Seit 2006 hat das Forscherteam fast 25.000 Menschen untersucht, die in einem Zehn-Kilometer-Radius des Industrieparks Map Ta Phut leben, um Zusammenhänge von gesundheitlichen Schäden zu industriellen Aktivitäten zu finden.

Knapp 7000 Einwohner wurden auch neuropsychologischen Tests unterzogen, wobei bei einigen Unregelmäßigkeiten bei Auge-Hand-Koordinationen gefunden wurden. „Dies wird sich wahrscheinlich in zukünftigen Störungen des Gehirns manifestieren. Je näher die Betroffenen am Industriegebiet leben, desto mehr kommt es zu Störungen der Neuronen“, führte sie aus.

Das Studienteam fand auch heraus, daß es bei Anwohnern, die näher als drei Kilometer zum Gebiet leben, verstärkt zu Konzentrationsproblemen und Ermüdungserscheinungen komme im Vergleich zu den weiter entfernt Lebenden. Auch bei Arbeitnehmern des Industriegebietes wurde eine höhere Inzidenz von Konzentrationsverlusten festgestellt.

Rayong, wo sich das Map Ta Phut Industriegebiet befindet, hat landesweit die höchste Anzahl von Krebsleidenden. Laut Angaben des Nationalen Krebsinstituts liegt die Rate in der Provinz bei über 115 pro 100.000 Einwohner.

Obwohl nach hiesiger Auffassung keine bestätigten Verbindungen zwischen der Entwicklung von Krebs und der höheren Anzahl von flüchtigen organischen Verbindungen gesehen werden, haben bereits viele internationale Studien aufgezeigt, daß gerade diese eine wesentliche Ursache der Krebsentstehung sind.

Der Dekan drückte sich zuversichtlich aus, daß die Studie den Städteplanern helfen wird, zukünftig eine Pufferzone von mindestens einem Kilometer zwischen dem Gewerbegebiet und angrenzenden Gemeindegebieten zu schaffen. bp