Baht-Höhenflug wird mit Quellensteuer gebremst

Thailand erhebt ab sofort eine 15prozentige Steuer auf Zinsen und Kapitalerträge, die ausländische Investoren mit thailändischen Anleihen verdienen. Damit sollen Kapitalflüsse eingedämmt werden, die den Wert der Landeswährung Bath in die Höhe treiben, sagte Finanzminister Korn am 12. Oktober.

Thailand ist nicht das einzige Land, das derzeit einseitig gegen Aufwertungen der eigenen Währung vorgeht. Auch Wirtschaftsgroßmächte wie Japan oder Brasilien beschreiten diesen Weg. Die USA nehmen in Kauf, daß der Dollar als Nebeneffekt einer sehr lockeren Geldpolitik stark an Wert verliert. Damit erhalten die Sorgen vor einem weltweiten Währungskrieg neue Nahrung.

„Ausländische Investoren haben den Bondmarkt benutzt, um ihr Geld zu parken. Es ist daher nicht nötig, ihnen Privilegien einzuräumen“, sagte Finanzminister Korn. Ausländer würden Verständnis aufbringen, wenn ihre Steuerlast vergleichbar mit der sei, die thailändische Investoren tragen müßten.

Die neue Steuer trat am 13. Oktober in Kraft.

Finanzexperten sind sich aber nicht sicher, ob diese Maßnahme greift. Die „Einflüsse von außen“ seien viel zu mächtig.

So sagte Prapas Tonpibulsak, Chef-Investor vom Ayudhya Fund Management, daß die asiatischen Länder für ausländische Investoren weitaus attraktiver seien als die eigenen, weil die Konjunktur in westlichen Nationen zu schwach sei. Da helfe auch keine Quellensteuer… Reuters, Der Standard, bp