Kollegen von Somsak an der Thammasat Universität warnten vor einem Bumerang. Es sei eine Sache, Rothemden wegen Majestätsbeleidigung anzuzeigen, ganz sicher aber eine andere, wenn einem angesehenen Dozenten an einer der bekanntesten thailändischen Universitäten dieser Vorwurf gemacht wird. Ein derartiges Vorgehen sei „kurzsichtig“ und werde „nach hinten losgehen“, stellte „The Nation“ in ihrem Artikel fest und zitierte David Streckfuss, einen bekannten Beobachter der thailändischen Politik.
Ein Dozent an der Thammasat Universität kommentierte, daß Somsak immer sehr vorsichtig gewesen sei, was er gesagt habe. Daß die „herrschende Klasse“ dieses Gesetz [Majestätsbeleidigung] benutze, drücke „Kurzsichtigkeit und Blindheit“ aus und erinnere an eine „Diktatur“. Spätestens jetzt könnte das Gesetz zur Majestätsbeleidigung wegen dieses Falles international an die ganz große Glocke gehängt werden.
Vorgeworfen wird Somsak, am 10. Dezember 2010 eine Rede gehalten zu haben, die die Monarchie und die Verfassung zum Thema hatte. Offensichtlich sollen dabei mutmaßlich majestätsbeleidigende Äußerungen gefallen sein.
„The Nation“ stellt ferner in ihrem Artikel fest, daß die Mainstream-Medien bislang kaum über Somsaks kritische Reden und Essays berichtet haben. Über seine Werke kann man sich aber in alternativen Medien wie Fah Diew Kan oder Prachatai informieren. Die Online-Zeitung Prachatai war demnach auch die erste, die über die Vorwürfe gegen Somsak publik machte.
„The Nation“ berichtet auch über Leser-Kommentare unter dieser Meldung auf Prachatai. So habe jemand geschrieben „Bitte bekennen Sie sich schuldig.“ Ein anderer Leser schrieb, er hoffe, daß nun „Zehn- oder Hunderttausende aufwachen, um eine Veränderung herbeizuführen, denn darauf warten viele.“ tn, tr