Wieviel Leute müssen im Norden des Landes an Krebs sterben, bevor die Grenzwerte herabgesetzt werden?

Seit Wochen berichtet nicht nur der ThailandTip, sondern alle nationalen Medien über die anhaltende Luftverschmutzung und die daraus resultierenden Gesundheitsschäden für die Bevölkerung. Mit einer der Hauptgründe für die dicke Luft sind die hausgemachten Waldbrände.

Trotz aller Warnungen und Bitten der Behörden, das Abbrennen der Felder zu stoppen, hat die Luftverschmutzung im Norden weiter zugenommen. Seit Ende Februar warnen die Behörden ihre Bürger und haben sogar schon begonnen, Gesichtsmasken an die Bürger zu verteilen. Mehr wurde aber nicht unternommen.

Dr. Chaicharn Pothirat von der medizinischen Fakultät der örtlichen Universität meldete sich jetzt zu Wort und wies darauf hin, daß die Grenzwerte in Thailand mehr als doppelt so hoch seien, wie von der von Weltgesundheitsorganisation WHO im Jahre 2005 festgelegt.

Die WHO hatte nicht ohne Grund den Grenzwert vor sieben Jahren auf 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft festgesetzt. Bei allem, was darüber liegt, drohen den Menschen Krebs oder eine dauerhafte Erkrankung der Atemwege.

Im Norden wurden im letzten Monat des öfteren Werte um die 200 bis sogar 250 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft ermittelt. Zigtausende Menschen wurden in Krankenhäusern stationär behandelt. Vor allem Patienten mit Herz-, Blutgefäß-, Atemwegs- und Augenerkrankungen hatten sich vermehrt in den Krankenhäusern gemeldet.

Wie der Arzt weiter ausführte, seien in den letzten Jahren die Fälle von Lungenkrebs im Norden besorgniserregend angestiegen. Die Frage des Arztes ist deshalb durchaus berechtigt, wie viele Menschen erst aufgrund des Smogs an Krebs sterben müssen, bevor die Behörden reagieren.

Er schlug deshalb vor, die Grenzwerte in Thailand, die nach wie vor bei 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen und damit deutlich den vorgegeben Standard der WHO überschreiten, endlich herabzusetzen.