Katastrophenschutzbeamter rettet Autofahrer vor wütenden Lynchmob auf Phuket – der Mann hatte bei einem Verkehrsunfall einen Mann und eine Frau getötet

Laut Polizeiangaben war der Mann, vermutlich ein Muslim aus Samkong, mit seinem Pickup auf dem Weg zu Verwandten, bei denen er mit seinem Vater und seiner Frau die Songkran-Feiertage verbringen wollte. Auf einem nicht beleuchteten Straßenabschnitt muß er dann das vor ihm fahrende Motorrad mit Beiwagen übersehen haben. Die Beamten vermuten, daß die Rückbeleuchtung des Motorrades defekt war.

Laut Angaben der umstehenden Dorfbewohner kamen der Motorradfahrer und seine Begleiterin gerade von einem öffentlichen Markt zurück. Hier hatten sie den ganzen Tag lang Mais verkauft.

Durch den Aufprall wurde eine Person sofort getötet, die zweite Person auf dem Motorrad verstarb wenig später auf dem Weg ins Krankenhaus Thalong. Der verzweifelte Pickupfahrer soll aber nach dem Unfall in seinem auf der Seite liegenden Pickup sitzengeblieben sein.

Laut Zeugenangaben habe der Mann betend im Fahrzeug gekauert und immer wieder im Gespräch mit seinem Vater und seiner Frau gefragt, warum ihm Allah so ein Leid zufügt und zwei Menschen töten läßt.

Die Dorfbewohner hatten dafür aber kein Verständnis und gingen auf den Fahrer los. Mehrere Leute sollen auf den Mann eingeschlagen haben. Erst, als ein beherzter Beamter des Katastrophenschutzamtes und ein Mitarbeiter der Kusoldharm Stiftung dem Autofahrer zu Hilfe eilten, konnten sie den Mann vor dem wütenden Mob beschützen.

Sie verfrachteten den gefährdeten Mann kurzerhand bis zum Eintreffen der Polizei in das Fahrzeug der Kusoldharm Stiftung. Laut Angaben der Beamten war der Mann nüchtern und drogenfrei.

Die Beamten stellten noch vor Ort fest, daß an dieser unbeleuchteten Straßenstelle ein Motorrad ohne Rücklicht sehr schlecht zu sehen sei und der Unfall nicht wegen zu schnellen Fahrens oder Leichtsinnigkeit verursacht wurde. Der Pickupfahrer wurde sicherheitshalber und zur weiteren Klärung der Unfallursache mit auf das Polizeirevier genommen.

Nach dem der Pickup-Fahrer gerettet wurde, blockierten die wütenden Dorfbewohner für mehrere Stunden die Hauptstraße östlich vom Heroines Monument.