Korruption in Thailand nimmt weiter zu

Auf dem Seminar am 6. August in Bangkok warnte ein Mitglied der NACC die anwesenden Zuhörer vor der sich immer weiter verbreitenden Korruption in Thailand.

Er sagte: „Im Vergleich zu Korruption, ist Terrorismus nur ein kleines ungezogenes Kind, Korruption jedoch ist ein Riese, den wir bekämpfen müssen“. Seit vielen Jahren ist die Vetternwirtschaft eine spezielle Form der Korruption, die die Gesellschaft in Thailand verärgert und viel Geld kostet.

Er erklärte weiter, daß es üblich sei, daß bestimmte Gruppen und Familien, die die Partei bei ihrem Wahlkampf unterstützt haben, bevorzugt behandelt werden. Es würden nicht nur großzügig Geschenke verteilt, sondern auch Politikerposten oder staatliche Aufträge an diese Gruppen und Familien vergeben.

Dabei würden auch Verträge über öffentliche Bauvorhaben und Projekte in betrügerischer Absicht abgeschlossen und genehmigt. Das korrupte System habe sich gut eingespielt und niemand sei daran interessiert, etwas zu ändern. Schließlich fällt dabei für jeden etwas ab, betonte der Sprecher.

Der Vorsitzende der NACC, Panthep Klanarongran, meldete sich ebenfalls zu Wort und sagte, daß vor allem die Korruption an der langsamen Entwicklung Thailands schuld sei. Die Regierung sollte endlich handeln und das Problem lösen. Seiner Ansicht nach müsse ein unabhängiges Gremium alle öffentlichen Aufträge auf eine mögliche Korruption überprüfen und die Hintergründe veröffentlichen.

Panthep erklärte weiter, daß Thailand nach wie vor auf Platz 80 der Korruptions-Weltrangliste steht. Insgesamt sind hier 183 Länder gelistet.

Bereits im Februar meldete das Informationsportal der „Financial Intelligence Unit (FIU)“ des BKA zur Bekämpfung von Geldwäsche, daß Thailand erneut als "Hochrisikoland" eingestuft und auf die Schwarze Liste gesetzt wurde.

Am 30. Juli erklärte der Chef des Anti-Geldwäche-Amtes (AMLO), daß Thailand trotz aller Bemühungen weiterhin auf der Liste steht und dringend etwas dagegen getan werden muß.