Warum hat sich die Scheidungsrate in Thailand verdreifacht?

pp Bangkok. Auf einem Seminar des Chulabhorn Research Institute präsentierte Wimontip Musikaphan, ein Dozent der Mahidol Universität und Sprecher des Nationalen Institut für Kinder- und Familien-Entwicklung, eine Studie zum Familienglück in Thailand zwischen 2009-2012.

Dazu hatte das Institut eine Umfrage bei 4.000 Familien zum Thema wirtschaftlicher Status der Familie, Laster der Familienmitglieder und die Bedeutung der Familie gestartet.

Dabei war das Ergebnis der 2012 gestarteten Umfrage nicht gerade erstaunlich. 61 Prozent der Familien gaben an, das die Familienmitglieder ein Alkoholproblem hätten. Dicht gefolgt, mit 58,6 Prozent folgte das Glücksspiel. Dabei stand an erster Stelle die Lotterie, während immerhin noch 40 Prozent zugaben, an illegalen Wetten teilzunehmen.

Bei einer Umfrage zum gleichen Thema im Jahr 2010 sahen die Zahlen noch anders aus. Damals gaben 52,6 Prozent der Befragten zu, Lotterie zu spielen, während „nur“ 19 Prozent auch illegale Wetten bevorzugten.

Erstaunlicherweise gaben über 80 Prozent der Familien an, sie könnten sich gut um sich selber kümmern, hätten keine finanziellen Probleme und würden genug verdienen. Einige Familien sollen dabei allerdings bereits auf ihr Erspartes zurückgreifen.

Familien die Senioren oder Kinder unter 22 Jahren zu versorgen haben, stehen nicht ganz so gut da. Diese Haushalte meldeten einen Anstieg ihrer Schulden um mehr als 10 Prozent.

Traurigerweise ergab die Umfrage auch, dass die häusliche Gewalt unter den Familienangehörigen im Vergleich zur letzten Studie um immerhin 30,8 Prozent gestiegen ist.

Als weiterer Grund für die hohe Scheidungsrate wurden die Spielsucht und die damit verbundenen Betrügereien innerhalb der Familien genannt. Dazu gehört vor allem der unerlaubte Griff in die Haushaltskasse oder das nicht zurückzahlen von geliehenem Geld innerhalb der Familien.

Wimontip Musikaphan forderte alle Beteiligten auf, ihre Familien zu stärken und gemeinsam über die anstehenden Probleme zu sprechen. Vor allem die häusliche Gewalt und die Spielsucht sind ernstzunehmende Probleme, die innerhalb der Familie besprochen und abgestellt werden müssen, betonte er.