pp Bangkok. Laut der nationalen Presse sind auf der thailändischen Botschaft in Kuala Lumpur (Malaysia) 300 „Visamarken“ auf bisher nicht bekannte Weise verschwunden. Diese Visamarken werden nach einer Bewilligung durch das Botschaftspersonal in die Reisepässe von Ausländern geklebt und berichtigen den Passinhaber zur Einreise nach Thailand.
Nun sollen bereits 259 dieser 300 Marken wieder aufgetaucht sein. Allerdings anders, als man sich das vorgestellt hatte. Die Marken sollen bereits „verarbeitet“ sein und in diversen Reisepässen von Ausländern kleben.
Dabei soll es sich zum teil um Ausländer handeln, die von der Einwanderungsbehörde auf eine Beobachtungsliste gesetzt wurden. Diese Personen dürfen laut Auskunft der Behörde nicht nach Thailand einreisen.
Bekannt wurde das Verschwinden der Marken durch den 35-Nigerianer Thakimba Yahou, der auf der Liste der Behörden stand und mit genau einer dieser Marken am Mittwoch an der thailändisch-malaysischen Grenze in der südlichen Provinz Songkhla auftauchte. Der Mann wurde direkt vor Ort verhaftet.
Laut den Behörden stellt der 35-jährige eine Bedrohung für die nationale Sicherheit dar. Deswegen gehen die Beamten davon aus, dass er einer der Personen ist, die mit einer gestohlenen Visamarke in das Königreich einreisen wollte. Laut seinen Unterlagen wurde das Visum an der thailändischen Botschaft in Kuala Lumpur ausgestellt.
Aufgefallen war dem Grenzbeamten die ganze Aktion durch einen für den 35-jährigen dummen Zufall. Laut seinem Pass war der Nigerianer nämlich niemals nach Malaysia eingereist. Schließlich gab der Mann zu, für sein „echtes“ Visa 30.000 Baht bezahlt zu haben. Er habe keine bösen Absichten und wollte nur seine schwangere Thaifrau besuchen.
Weitere Überprüfungen der Behörden haben ergeben, dass die thailändische Botschaft in Kuala Lumpur insgesamt 3.300 der begehrten Marken erhalten hatte. 3.000 Marken kamen vom Außenministerium und die restlichen 300 von der Einwanderungsbehörde.
Eine Reihe von anderen Ausländern wurde bereits am Flughafen Suwannaphum verhaftet. Sie wurden wegen der Einreise mit gefälschten Dokumenten angeklagt und von der Einwanderungsbehörde in Bangkok inhaftiert. Polizei Gen Pracha sagte, die Behörden wissen nicht, ob der groß angelegte Visum Betrug eventuell mit Terrorismus zu tun hat.
Ein Beamter der Einwanderungsbehörde, Kommissar Pol Lt Gen Pharnu Kerdlarpphon sagte, dass bereits 103 Ausländer die Visa für die Einreise benutzt hätten. Von diesen Personen hätten allerdings bereits 59 Thailand schon wieder verlassen.
Bei Befragung der illegalen eingereisten Personen gaben einige an, ihre sie ihre Visa in Malaysia erhalten hätten. Andere sagten aus, dass sie ihr Visum in Bangkok bei einer gewissen „Mutter“ gekauft haben. „Mutter“ ist den Einwanderungsbehörden bereits als eine große „Visa-Händlerin“ in Thailand bekannt und steht auf der Fahndungsliste der Behörde.
Armeekommandeur Prayuth Chan-OCHA meldete sich bereits ebenfalls zu Wort und sagte, dass der Verlust der Visamarken keine Sicherheitsprobleme für Thailand bedeuten würde.