pp Bangkok. Die Beschwerden der Bürger in Bangkok, die den Lumpini Park bisher als Naherholungsgebiet, Fitnessstrecke und Ausflugsziel nutzen konnte, nehmen zu.
Der Park wird seit Wochen von den Demonstranten in Beschlag genommen. Sie haben dort ihre Zelte aufgeschlagen und nutzen die grüne Lunge Bangkoks als ihr Camp. Dabei gehen sie laut Angaben der Beschwerdeführer nicht gerade zimperlich mit der empfindlichen Natur um.
Viele der Beschwerden geben an, dass sie seit der Besetzung des Parks durch die Demonstranten in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt seien. Viele nutzen den Park für ihre Bewegung und betreiben dort täglich ihr Fitnessprogramm.
Seit die Demonstranten den Park als ihr zu Hause betrachten, bleibt dort für die Bangkoker Bürger nicht mehr viel Platz für ihre gewohnte Erholung. Einige Demonstranten, so heißt es immer wieder in den Beschwerden, verhalten sich falsch und missachten die Parkregeln.
Abgesehen vom Zigarettenrauchen fahren und parken unzählige Autos rund um den Park. Die Erholungssuchenden werden immer wieder von schwarzen Rauchwolken und Autoabgasen eingenebelt. Außerdem sind einige Auto- und Motorradfahrer der Meinung, sie müssten den Park unbedingt mit ihrem Fahrzeug durchqueren.
Die Protestführer der PdRC haben bereits zugegeben, dass die dort lagernden Demonstranten möglicher Weise eine Unannehmlichkeit für die Besucher des Parks darstellen. Sie baten die Bürger um Verständnis für ihre Situation und forderten sie zum wiederholten Male auf, sich ihnen anzuschließen.
Somsak Intamat, der amtierende Leiter des Lumpini Park erklärte, dass sich der gesamte Park über eine Fläche von über 360 Rai erstreckt. Drei Viertel besteht aus Land und ein Viertel aus Teichen. Seit mehr als einem Monat werde diese Fläche von rund 10.000 Demonstranten als Zeltfläche missbraucht, sagte er weiter.
Mitarbeiter reinigen den Park drei bis vier Mal pro Tag und sammeln allen Müll ein. Zusätzlich findet einmal pro Woche ein großer „Aufräumtag“ statt, an dem der angesammelte Müll auf die Mülldeponien in On Nut und in den Bezirk Khaem gebracht wird.
Fast 20 Mal pro Tag fahren Wasserwagen hin und her und füllen alle Tanks für die neun Toiletten und die Badegebiete mit Frischwasser auf, berichtet Somsak weiter.
„Die Demonstranten, egal aus welcher Gruppe, haben uns nie um eine Erlaubnis gefragt, um den Park als Zeltstätte zu nutzen“, so Somsak. „Früher versammelten sich die Demonstranten vor dem Park und nur wenige von ihnen drangen in den Park ein“.
Anmerkung der Redaktion: Zum Beispiel während der unter der Verantwortung des jetzigen Protestführers Suthep Thueaksuban und des Führers der sogenannten "Demokratischen" Partei brutal niedergeschlagenen Demonstrationen der "Rothemden" 2010.
Ein besonderes Problem stellen die vielen Zelte dar. Unter ihnen hat sich das Gras aufgrund des Wasser- und Lichtmangels bereits gelb gefärbt. Die Bewässerung des Parks ist durch die Zelte zu einem Problem geworden, sagte Somsak.
Seine Mitarbeiter hätten erst vor kurzem die öffentlichen Einrichtungen inklusive der Badestellen inspiziert. Viele Anlagen wurden mittlerweile zerstört oder beschädigt. Das Parkpersonal habe dabei versucht, die Demonstranten zur Zusammenarbeit zu bewegen um die Einrichtungen in einem einwandfreien Zustand zu halten.
„Ich habe meinen Untergeben gesagt, dass sie geduldig sein und ihre Aufgaben so gut es geht erledigen sollen. Vor allem sollen sie Auseinandersetzungen mit den Demonstranten vermeiden“, betonte er.
Normalerweise besuchen pro Tag rund 8.000 Menschen den Park. Am Wochenende sind es über 10.000, sagt Herr Somsak. Seit dem die Demonstranten in dem Park sind, sind fast 80 Prozent der Besucher verschwunden. Aber nicht nur die Bürger meiden den Park. Viele Tiere wie zum Beispiel die Wassereidechsen sind ebenfalls verschwunden, erzählt Herr Somsak weiter. Vermutlich haben sie sich in die Kanalisation zurückgezogen und verstecken sich dort.
Ein 61-jähriger regelmäßiger Besucher des Parks erklärte den Medien: „Wir sind weder rot noch gelb, aber wir wollen den Park für unsere Erholung nutzen. Ich habe nie etwas gegen die Demonstranten gesagt oder sie diskriminiert“, sagte er weiter, „aber auch die Demonstranten sollten sich an die Parkordnung halten“.
Quelle: BangkokPost