Flughafen Einwanderungsbehörde auf Phuket bittet Touristen erneut zur Kasse

pp Phuket. Beamte der Einwanderungsbehörde am internationalen Flughafen auf Phuket verlangen von Touristen für eine schnellere Abfertigung Bargeld. Zwei deutsche Tauchlehrer und andere Touristen sollten für die Benutzung der „Fast Lane“ (schnellere Abfertigung) jeweils fünf Singapur Dollar bezahlen.

Ein deutsches Tauchlehrerpaar landete am Donnerstag aus Singapur kommend auf dem internationalen Flughafen Phuket. Die Ankunftshalle war durch drei oder vier gleichzeitig ankommende Flüge fast überfüllt. Dadurch bildeten sich bei der Passkontrolle große Warteschlangen.

Die 41-jährige Frau Kerstin Gundia und der 42-jährige Herr Karsten Petzold berichten der lokalen Presse, dass sie bei ihrer Ankunft von Beamten der Einwanderungsbehörde begrüßt und gefragt wurden, ob sie für eine „Gebühr“ von fünf Singapur Dollar eine schnellere Einreise bevorzugen möchten.

Laut ihren Angaben sollen rund 100 Personen dieses Servicefreundliche Angebot angenommen und bezahlt haben. „Ich bin nicht sicher, wohin das Geld geht, nachdem die Touristen bezahlt haben“, erzählt Frau Kerstin der PhuketWan. „Die Gäste werden darüber berichten und ein falsches Bild von Thailand verbreiten. Das macht mich einfach wütend“.

Das Paar hat bereits viele Länder auf der Welt besucht und berichtet, dass sie noch nie zuvor von der Einwanderungsbehörde um Bargeld gebeten wurden. „Ist das Korruption“? fragt die Phuketwan. „Das kann ich nicht sagen“, berichtet Frau Gundia, „da ich nicht weiß, wer das Geld am Ende bekommt“.

Das ist nicht das erste Mal, dass die Presse über die Abzockmethoden der Einwanderungsbehörde auf Phuket berichtet. Bereits am 8. Juli hatte der ThailandTIP über die korrupten Methoden der Beamten auf Phuket berichtet. Der zuständige Offizier der Flughafen-Einwanderungsbehörde, Superintendent Watcharapol Kanjanakuntorn sagte dazu, dass bei der Ankunft von internationalen Touristen alle Schalter mit Beamten besetzt und geöffnet werden. „Ich habe noch nie gehört“, sagte er, „dass die Offiziere Geld bei der Einreise der Touristen verlangen. Sollte ihnen so etwas passieren, können sich die betroffenen Gäste sofort an mich wenden“, betonte er.

Vor der internationalen Presse und den Medien gab er jedoch zu, dass es in der Vergangenheit Probleme mit dem Computersystem und ein Mangel an Personal gegeben habe. „Diese Mängel sind behoben und ab jetzt sind wir voll und ganz bereit alle eingehenden Touristen sofort abzufertigen“.

Am 12. Juli schaltete sich das Militär zu den Vorwürfen ein. Von der so genannten VIP-Abzocke wollten die Beamten natürlich nichts wissen. Auf Nachfragen der lokalen Presse lehnte es einer der Top-Offiziere ab, noch irgendwelche Auskünfte zu geben. Er beantwortet weder die Frage ob die Untersuchungen wegen der angeblichen Korruption fortgesetzt oder gestoppt wurden.

Ebenso gab er keine Auskünfte darüber, ob das Militär die Sicherheitsaufnahmen der Ankunftshalle sichtet, um die Anschuldigungen gegen die Beamten der Einwanderungsbehörde, Geld verlangt zu haben, zu überprüfen.

In den sozialen Netzwerken tauchen allerdings ebenfalls immer wieder genau solche Warteschlangen-Abzock-Geschichten auf. Auf ihrer Webseite berichtet auch der weltweit größte Reiseanbieter Tripadvisor über die Einwanderungsbehörde am Flughafen Phuket.

„Wenn sie schließlich am internationalen Flughafen auf Phuket angekommen sind werden sie feststellen, dass die Einwanderungsbehörde sehr langsam arbeitet und sich schnell große Warteschlangen bilden. Allerdings werden sich dann zwei im Anzug gekleidete Herren an sie wenden und sie fragen, ob sie nicht die „schnellere Einreise-Spur“ benutzen möchten.

Für nur 100 Baht könnten sie dann auf die sogenannte „VIP-Spur“ wechseln in der sie schneller abgefertigt werden. Viele Touristen nehmen dieses freundliche Angebot gerne an und zahlen den Betrag.

Erst wenn die Beamten sehen, dass sie keine weiteren Touristen für die schnellere Abfertigung begeistern können, werden weitere Einreiseschalter geöffnet, berichten viele Touristen übereinstimmend.

Das deutsche Tauchlehrerpaar brauchte geschlagene 45 Minuten, bevor sie von der Einreise zur Gepäckausgabe gehen konnte. „Wenn man diesen Service für ältere Menschen oder Eltern mit Kindern anbieten würde, dann wäre das in Ordnung“, sagte Frau Gundia. „Aber die Behörden fragen alle ankommenden Menschen auf dem Flughafen. Offenbar geht es ihnen nur um das Geld“.

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