Bangkok/Krabi. Mehr als 100 Bewohner und Umweltaktivisten aus Krabi haben in Bangkok 14 Tage gegen den Bau eines Kohlekraftwerks in Krabi protestiert. Schließlich schaltete sich Premierminister Prayuth in den Streik ein.
Das Kohlekraftwerk sollte schon im Oktober dieses Jahres im Stadtteil Nua Klong errichtet werden. Bereits im Vorfeld leisteten die Anwohner und Umweltaktivisten erheblichen Widerstand gegen den geplanten Bau.
Im März 2014 schaltete sich Greenpeace ein und inszenierte einen weiteren dramatischen Protest gegen den geplanten Bau der Anlage. Laut den Angaben von Greenpeace und zahlreichen Umweltaktivisten würde der Bau des Kraftwerks eine große Feuchtgebiet Landschaft für immer zerstören.
Kurze Zeit später meldete sich auch die Tourismusbehörde von Ko Lanta gegen das Projekt zu Wort und erklärte, dass die Anwohner von den Behörden „unehrlich“ behandelt werden.
Im Oktober 2014 kam es dann zu einem weiteren Protest, an dem mehrere Hundert Einwohner teilnahmen. Diesen Protest schlossen sich dann später zahlreiche Fischer von Krabi an, die am Baan Klong Rua Pier mit großen Plakaten ebenfalls gegen den Bau protestierten. „Schützen sie Krabi vor Kohle-Kraftwerken“, war auf den Plakaten zu lesen.
Allerdings war von den ganzen Protesten niemand beeindruckt und der Bauherr, die „Authority of Thailand Electricity Generating“ (EGAT) begann im Dezember 2014 mit der weiteren Planung des Baus.
Die mehr als 100 Protestler in Bangkok versammelten sich zunächst vor dem Ministerium für Tourismus und Sport und zogen später vor das Regierungsgebäude.
Der Vizepräsident der Provinzverwaltung Krabi, Khun Kittichai Angchuan war die ganzen 14 Tage in Bangkok vor Ort und protestierte zusammen mit den Bewohnern gegen den Bau des Kohlekraftwerks. „Wir glauben nicht, dass Krabi ein Kohlekraftwerk braucht. Wir können genug Strom erzeugen, um die südlichen Provinzen damit zu versorgen“, sagte er gegenüber der lokalen Presse.
Jetzt hat sich auch Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha in den Protest eingeschaltet und das Vorhaben zunächst gestoppt. Er will einen gemeinsamen Ausschuss ins Leben rufen und sicherstellen, dass alle Schritte die zum Bau des Kraftwerks notwendig sind, überprüft werden.
Dazu gehört auch eine Studie zur Umweltverträglichkeit, die angeblich ebenfalls nicht rechtskräftig sein soll.
Anti-Kohle-Aktivist Prasitchai Noonual erklärte gegenüber der Nation, dass die Demonstranten sehr zufrieden mit der Entscheidung der Regierung waren. Die Einrichtung eines gemeinsamen Ausschusses um den Plan für den Bau des 800 MW Kohlekraftwerk in Krabi erneut zu diskutieren, zu studieren und zu verbessern, sei der richtige Weg.
Außerdem hatte Premierminister Prayuth erklärt, dass die Bewohner in das Projekt eingebunden werden und so mehr über die gesamte Planung und den Bau erfahren.
„Wir sind mit dem Ergebnis unserer Verhandlung sehr zufrieden“, sagte Khun Kittichai. „Wir beenden unseren zwei Wochen Streik, da Premierminister Prayuth das Projekt zunächst auf Eis gelegt hat. Es ist solange in einer Warteschleife, bis der Bericht über die Umweltverträglichkeit Schritt für Schritt geprüft wurde“.
„Wir sind jetzt Teil des ständigen Ausschusses für das Projekt. Ich bin froh, das uns PM Prayuth angehört hat“, sagte er weiter.