Pattaya. Seit mehr als zwei Jahren sollen drei Gebäude des zum Teil illegal erbauten Boutique Hotel in der Soi VC in Süd Pattaya abgerissen werden. Offenbar sind die Behörden und die zuständigen Beamten in Pattaya trotz zahlreicher Aktionen nicht in der Lage, die Gesetze und die geltenden Gerichtsbeschlüsse durchzusetzen.
Dabei wurden alle drei Gebäude nach ihrer Bewilligung durch die Baubehörden illegal erweitert bzw. ausgebaut. Das erste Gebäude wurde von sieben bewilligten Etagen auf elf Etagen aufgestockt. Das zweite Gebäude wurde illegal um zwei Etagen aufgestockt und das Dritte um vier Etagen.
Dabei wurden die Besitzer mehrfach aufgefordert, die illegalen Erweiterungen abzureißen. Bereits im Juli 2013 wurde eine entsprechende Anordnung des Rathhauses an die Besitzer weitergeleitet. Darin hatte man den Besitzern sieben Tage Zeit eingeräumt, um alle illegalen Erweiterungen abzubrechen, und die Gebäude in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Andernfalls müssen sie mit rechtlichen Aktionen rechnen. Die Besitzer ignorierten die Anweisung und hielten den Hotelbetrieb weiter aufrecht.
Nach mehreren ergebnislosen Kontrollen platzte dann im November 2013 den Behörden endgültig der Kragen. Rund 50 Beamte der Polizei Banglamung erschienen zusammen mit einem Bautrupp in dem Hotel und erklärten den erstaunten Gästen, dass sie ihre Zimmer räumen müssen. Gleich im Anschluss begannen die Bauarbeiter mit schwerem Gerät und Vorschlaghämmern, die Zimmer zu demolieren. Von der Geschäftsleitung lies sich bei der Aktion niemand blicken.
Nachdem das Hotel und die illegalen Erweiterungen im Juli 2014 immer noch in Betrieb waren, wurde ein Haftbefehl gegen den Besitzer Alongkorn erlassen. Aber auch dass kümmerte den Mann wenig. Er erschien mit einem ganzen Team von Anwälten auf der Polizeistation in Pattaya und erreichte als erstes, dass seine Kaution von 500.000 Baht auf 200.000 Baht gesenkt wurde. Die Anwälte konnten eine sofortige Freilassung ihres Mandanten erwirken.
Fast ein Jahr später, im April 2015 war alles wie gehabt. Das Hotel und die illegalen Erweiterungen und die Zimmer in den aufgestockten Gebäuden waren weiterhin in Betrieb. Diesmal hatte sich das Landgericht von Pattaya direkt an die Armee gewandt und um Hilfe gebeten.
Zusammen mit den Beamten der Stadtplanungsabteilung die für die Baugenehmigungen in der Stadt zuständig sind und weiteren hochrangigen lokalen Regierungsbeamten, machte sich der Trupp zusammen mit dem Militär auf den Weg in die Soi VC.
Ohne lange Debatten und ohne auch nur einen Fuß in das Hotel zu setzen, machten sich die Männer an die Arbeit und zertrümmerten kurzerhand die Außenmauer des Hotels im Erdgeschoss. Besucher und Gäste staunten nicht schlecht, als sie wenig später von der Straße aus durch zwei große Löcher in die Außenfassade direkt einen Blick auf die Rezeption werfen konnten.
Herr Alongkorn ist bei den Behörden ein Dauergast und ein Musterbeispiel für illegale Bauten aller Art. Laut der lokalen Presse ist das Boutique-Hotel nicht das einzige Bauprojekt in Pattaya, bei dem der Bauherr sich nicht an die Vorschriften gehalten hat.
Ihm werden mindestens zehn weitere Projekte dieser Art zugesprochen. Dort soll er ebenfalls die Planungsvorschriften nicht beachtet haben und weitere illegale Bauten errichtet haben.
Jetzt haben die Betreiber sogar noch einen Zahn zugelegt und verklagen ihrerseits die Behörden wegen der Beschädigung des Gebäudes. Sie verlangen von den Beamten 300.000 Baht Schadenersatz für die angerichteten Schäden.
Herr Prapan Pratuchomphu, der stellvertretende Chef der Behörde in BangLamung erklärte gegenüber der Presse, dass vom Gericht ein Urteil vorliegt nachdem die Eigentümer die illegal errichteten Gebäude abreißen müssen. Bisher hätten die Eigentümer alle Aufforderungen ignoriert und der Geschäftsbetrieb würde wie gehabt weiterlaufen.
Nun soll dem Gericht ein Schreiben vorliegen in dem der Angeklagte behauptet, dass er nicht der Eigentümer der Gebäude sei und ihn deshalb die Gerichtsbeschlüsse nichts angehen würden.
Jetzt sind die Beamten erneut gefordert und müssen zunächst zahlreiche Beweise wie Kontenbewegungen und Gehaltszahlungen an die Mitarbeiter sammeln, um den tatsächlichen Besitzer zu ermitteln und zu verfolgen.
Der Leser darf gespannt sein, wie lange sich die Behörden noch auf der Nase herumtanzen lassen.