Thailands Generäle schießen der thailändischen Wirtschaft in den Fuß

Thailands Generäle schießen der thailändischen Wirtschaft in den Fuß

Bangkok. Die Geschichte die am vergangenen Montag in der New York Times in Thailand zu lesen war, bezog sich auf die thailändische Wirtschaft und darauf, dass die Generäle im Mai 2014 die Macht ergriffen hatten. Damit haben sie einem der vielversprechenden asiatischen Völker selber in den Fuß geschossen, schreibt die Zeitung.

Der Schuss in den eigenen Fuß ist eine Metapher für Thailands Regierung auf der Weltbühne. Premierminister Prayuth Chan-ocha rechtfertigt sein Griff nach der Macht genauso, wie es andere Putschisten schon vor ihm gemacht haben: Wir wollen Stabilität und Kompetenz, um eine Regierung die ihren Weg verloren hat wieder herzustellen.

Nach nunmehr 561 Tagen an der Macht ist Asiens ehemalige Nr. 2 Wirtschaft in Unordnung. Anleger und Geldgeber fliehen und Prayuths Regime sieht immer verzweifelter aus.

Wenn sie eine Regierung stürzen, dann sollten sie zumindest einen Plan haben, berichtet die Zeitung in ihrer Ausgabe. Prayuth und seine Männer laufen zwar mit Gewehren aber ohne Plan durch die Gegend, und versuchen da wo sie gerade langgehen etwas in Ordnung zu bringen.

In einer Fernsehansprache im Oktober ging Prayuth sogar soweit dass er sagte, dass er Thailands notfalls auch schließen würde. Diese Aussage ist für ein Land nicht gerade beruhigend und ein Zeichen dafür dass Thailand an einem gefährlichen Wendepunkt steht.

Im September versicherte er bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York, dass Thailand umfassende Reformen unternimmt, um das Land an mehreren Fronten stärker zu machen. Dabei war von Sicherheit, Wohlstand, Nachhaltigkeit und von Demokratie die Rede. Und mit ernsten Gesicht erklärte Prayuth ebenfalls, dass seine Regierung nach dem „chinesischen Muster“ gegen die Redefreiheit ist und alle kritischen Nachrichten über sie blockiert.

Auch die Zusicherung, dass schnellstens eine Zivilregierung und Wahlen stattfinden würden, sind genauso wie die Wirtschaftsreformen auf der Strecke geblieben. Im Gegenteil: das Wirtschaftswachstum wurde verlangsamt, die Exporte schrumpfen und die Verschuldung der privaten Haushalte hat rasand zugenommen. Die private Verschuldung hat sich um mehr als 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts seit 2008 erhöht.

Im Land des Lächelns gibt es also nicht mehr viel zu lächeln. Die Welt wartet nicht auf Thailand. Die Volkswirtschaften in Indonesien, auf den Philippinen und in Vietnam brauchen nicht mehr lange und werden in wenigen Jahren gleichberechtigt wenn nicht sogar schon Thailand überholt haben.

Anstelle von Schritt halten erhöht die Junta die Wahrscheinlichkeit, dass Thailand im ungünstigsten Moment an einem verlorenen Jahrzehnt leidet.