Pattaya/Ko Lan. Zwei chinesische Touristen meldeten sich am Dienstagabend bei der Polizei in Pattaya und gaben zu Protokoll, dass sie auf der Insel Lan von zwei Strandverkäufern bedroht wurden.
Laut der Aussage der beiden Chinesen waren sie am Strand auf Ko Lan unterwegs, als sie von zwei Strandverkäufern angesprochen wurden. Die beiden wollten den Touristen angeblich echte Krokodilleder Brieftaschen verkaufen. Die Chinesen erkannten allerdings sofort dass es sich um billige Kunststoff Imitationen handelte und lehnten das Angebot der Strandverkäufer ab.
Darauf hätten die beiden sie bedroht und ihr Bargeld gefordert. Die beiden Touristen waren eingeschüchtert und hatten Angst. Deshalb hätten sie den Männern 1.800 Yuan und 2.500 Baht ausgehändigt. Anschließend seien die Männer wieder verschwunden. Der ThailandTIP hatte darüber berichtet.
Am Donnerstag konnte die Polizei anhand der Beschreibung den 45-jährigen Apicha Yenphukao auf Ko Lan verhaften. Allerdings erzählte der Mann den Beamten eine andere Geschichte. Als erstes erklärte er der Polizei, dass er bereits mehr als zehn Jahre als Strandanbieter unterwegs ist und noch nie Probleme mit Touristen oder mit der Polizei hatte.
Laut seinen Angaben war er an dem Tag auch nicht mit einem Kollegen sondern alleine am Strand auf Ko Lan unterwegs. Er habe den Chinesen zwei Brieftaschen angeboten und die Touristen hätten dafür im Gegenzug 1.800 Yuan und 2.500 Baht bezahlt. Er habe die beiden weder bedroht noch gezwungen, die Brieftaschen bei ihm zu kaufen. Leider habe es keine Augenzeugen gegeben die seine Ehrlichkeit bezeugen könnten.
Da nun Aussage gegen Aussage stand, wollten die Beamten die beiden Chinesen zu einer Gegenüberstellung erneut in das Polizeirevier einladen. Als die Ermittler die beiden Chinesen in ihrem Hotel abholen wollten wurde ihnen jedoch von den Mitarbeitern erklärt, dass die beiden Männer kurze Zeit nach dem Überfall das Hotel verlassen hätten.
Die Beamten haben nun berechtigte Zweifel an den Aussagen der beiden Touristen. Schon zu oft wurden solche Geschichten erfunden, um im Nachhinein die Reiseversicherung zu betrügen. Zu Hause hätten die beiden Chinesen mit dem Bericht der Polizei bei ihrer Reise Versicherung einen Schaden gemeldet und dann vermutlich eine Entschädigung erhalten.
Die Polizei möchte erneut alle Touristen warnen und daran erinnern, keine falschen Angaben über eventuelle Raubüberfälle zu erfinden. Sollten die Beamten herausfinden, dass die Angaben falsch sind müssen die Beschuldigten mit einer harten Strafe rechnen. Die reicht von einer Geldbuße bis hin zu einem Gefängnisaufenthalt oder beides.