Eingesperrte Aktivisten beharren auf bedingungsloser Freilassung

Bangkok. Die sieben Aktivisten, die mit einer Kampagne gegen den Entwurf der Charta der Junta demonstrierten, sagten am Dienstag, sie akzeptieren nichts weniger als die sofortige, bedingungslose Freilassung.

Bei der Anhörung im militärischen Gerichtssaal, wo es um den Entscheid ging, ob die Richter sie noch für weitere 12 Tage lang festgehalten, hielten die Angeklagten an ihrer Position fest, dass dem Gericht die Legitimität fehle, sie festzuhalten oder eine Freilassung nur gegen Kaution zu erlauben.

„Wir sieben müssen diese Bedingungen ertragen. Es ist kein leichtes Leben hier, ich habe im Gefängnis 13 kg verloren“, sagte Aktivist Rangsiman Rome, in Fesseln und braunes Gefangenengewand tragend. „Aber wir werden keine Kaution erbitten, weil wir nichts falsch gemacht haben“. Er fügte hinzu, dass er und die anderen Aktivisten immer noch guter Laune seien und man sich auch weiterhin gegen die Junta stellen wird.

„Jeder von uns kann noch lächeln“, sagte Rangsiman, während die anderen Aktivisten auf der Anklagebank zustimmend nickten.

Vom Gericht war ursprünglich geplant, das Urteil um 9:00 Uhr zu verkünden, aber Polizeiermittler benachrichtigten abrupt das Gericht, dass man erst um 13:00 Uhr erscheinen werde. So wurde die Sitzung um mehrere Stunden verschoben.

Die Angeklagten wurden bereits für 12 Tage in Bangkoks Untersuchungsgefängnis eingesperrt. Und sie können insgesamt bis zu 84 Tage lang festgehalten werden, bevor die Staatsanwaltschaft Strafanzeige einreichen muss.

Die sieben Gefangenen waren bei den 13 Personen, die in einem südöstlichen Vorort von Bangkok am 23. Juni verhaftet wurden, weil sie Flugblätter verteilen, auf denen sie die Öffentlichkeit aufriefen, den Verfassungsentwurf der Junta am 7. August abzulehnen.

Sie wurden alle wegen Verstoßes gegen das Protestverbot der Junta im Zusammenhang mit dem Referendum angeklagt. Ihr Anwalt, Krisadang Nutcharus sagte, obwohl er hoffe, dass das Gericht sie freilässt, während sie auf ihr Verfahren warten, sei er nicht optimistisch. „Wir haben heute nicht viel Hoffnung“, sagte er.

Während Rangsiman und seine Mitstreiter sich weigerten, eine Kaution zu bezahlen, haben damals sechs weitere Verdächtige dies gemacht. Phanthip Saeng-Athit, 22, eine der sechs, die auf Kaution freikamen, wurde gefragt, wie sie zu der kompromisslosen Haltung der sieben Aktivisten für eine bedingungslose Freilassung stehe. Sie sagte, dass sie dieses Opfer der Sieben respektiere.

„Sie machen dieses Opfer und wollen so der Öffentlichkeit die Augen öffnen“, sagte Phanthip, die vor einigen Monaten ihren Abschluss an der Thammasat Universität in Politikwissenschaft gemacht hat.

Trotz ihrer Kautionsbedingungen, die jeden politischen Aktivismus verbieten, sagte Phanthip, dass sie versuchen wird, einen Weg zu finden, um ihre Kampagne gegen die Charta der Junta fortzusetzen.

Rangsiman sagte, er will das die Öffentlichkeit erkennt, wie das Regime seine Dissidenten behandelt, und sie sich danach entscheidet, ob sie am 7. August beim Referendum mit Ja oder Nein stimmen.

„Es ist schon seit Anfang an klar, dass dies kein freies und faires Referendum sein wird, unsere Verhaftungen und die Haft sind ein praktischer Beweis dafür“, sagte Rangsiman. „Die Leute sollten sich fragen, welche Art von einer Verfassung das ist, die es erlaubt, dass Menschen deswegen ins Gefängnis kommen. Wie kann so etwas es gut sein?“

 

Quelle  :  khaosodenglish