Anti-Korruptions-Behörde ermittelt im Red Bull Fall nun gegen zehn Polizeibeamte

Bangkok. Nachdem die Polizei im Fall des Red Bull Erben „Boss“ die Ermittlungen in den eigenen Reihen wegen Dienstvergehen und Vertuschung abgeschlossen hat, wurden die Ermittlungsergebnisse gegen zehn Beamte, von denen sich einer bereits im Ruhestand befindet, an die Anti-Korruptions-Behörde weitergeleitet.

Red Bull Erbe droht eine Anklage wegen Totschlags
Red Bull Erbe droht eine Anklage wegen Totschlags

Der stellvertretende Beauftragte der Stadtpolizei Bangkok, Generalleutnant Sanit Mahathavorn erklärte dazu, dass bei den Untersuchungen in den eigenen Reihen zehn Polizeibeamte für schuldig befunden wurden. Sie sollen bei ihren Ermittlungen gegen den Red Bull Erben Vorayudh Yoovidhya im September 2012 absichtlich die Aufklärung verzögert und die Ergebnisse nicht ordnungsgemäß weitergeleitet bzw. bearbeitet zu haben.

Die Ermittlungsergebnisse gegen die zehn Beamten wurden nun zur weiteren Bearbeitung an die Anti-Korruptions-Behörde (PACC) weitergeleitet, die sich nun um den Fall kümmern wird.

Red Bull Unfall-Skizze
Red Bull Unfall-Skizze

Vorayudh Yoovidhya „Boss“ hatte im September 2012 einen Polizeibeamten mit seinem Ferrari überfahren und fast 200 Meter weit mitgeschliffen. Ohne sich weiter um den verletzten Beamten zu kümmern, war er nach Hause gefahren und hatte seinen demolierten Wagen in der Garage abgestellt.

Obwohl der Polizeibeamte bei dem Unfall ums Leben kam, liefen die Untersuchungen gegen den Red Bull Erben nur sehr schleppend an. Da laut den damaligen Berichten in dem Fall keine brauchbaren Fortschritte gemacht wurden, blieb der Red Bull Erbe „Boss“ weiter auf freiem Fuß. Vorayudh ist der Enkel des Red Bull Gründers Chaleom Yoovidhya.

Anfänglich wurde gegen „Boss“ wegen drei Vergehen ermittelt:

  • Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit
  • Rücksichtsloses Fahren das den Tod eines Polizeibeamten zur Folge hatte
  • Fahrerflucht
Red Bull „Söhnchen“ soll sich vier Jahre nach seinem Unfall bei der Staatsanwaltschaft melden
Red Bull „Söhnchen“ soll sich vier Jahre nach seinem Unfall bei der Staatsanwaltschaft melden

Da die Anwälte des Erben den Fall immer weiter hinaus zögerten, musste die Anklage wegen überhöhter Geschwindigkeit bereits fallen gelassen werden. Die einjährige Verjährungsfrist war mittlerweile abgelaufen und „Boss“ konnte wegen diesem Vorwurf nicht mehr angeklagt werden.

Der Fall hatte in den Medien große Aufmerksamkeit erregt und die meisten Menschen waren sich einig, dass hier wie schon so oft, Geld eine große Rolle spielt und die Reichen und mächtigen Leute im Land sich fast alles erlauben können.

Der nationale Polizeichef stritt das natürlich ab und erklärte, dass er eine weitere Untersuchung zu den schleppenden Untersuchungen seiner eigenen Beamten eingeleitet habe. Er werde herausfinden, warum die Ermittlungen in dem Fall derart Verzögert wurden.

Gleichzeitig fügte er hinzu, dass wenn irgendwelche Offiziere den Fall zu nachlässig behandelt hätten, sie mit einem Disziplinarverfahren zu rechnen hätten.

Red Bull Junior soll doch Kokain zu sich genommenNun wurden zehn Beamte wegen Dienstvergehen für schuldig befunden. Einer der Beamten befindet sich mittlerweile im Ruhestand. Die Akten zu dem Fall wurden jetzt der Anti-Korruptions-Behörde (PACC) übergeben, die sich nun weiter mit dem Fall beschäftigt.

Ob der Red Bull Erbe allerdings jemals vor Gericht gestellt wird, steht bisher in den Sternen. Die Behörden wissen angeblich nicht, wo sich „Boss“ mittlerweile aufhält. Den Gerüchten zufolge soll er sich angeblich in Singapur aufhalten.