Hua Hin. Bei einem „Doppel-Bombenanschlag“ in Hua Hin vor einer Bar wurden am Donnerstagabend eine Frau getötet und mindestens 19 Personen zum Teil schwer verletzt. Unter den Verletzten sollen sich auch mehrere ausländische Touristen befinden.
Laut Polizeibericht wurden bei den beiden Bombenanschlägen, die im Abstand von nur 20 Minuten gegen 22 Uhr bzw. 22.20 Uhr explodierten, eine Frau getötet und mindestens 19 weitere Personen zum Teil schwer verletzt. Bei sieben der verletzten Personen soll es sich um Ausländer handeln, berichten die thailändischen Medien.
Die Explosionen ereigneten sich am Vorabend eines langen Feiertagswochenendes zum Geburtstag ihrer Majestät der Königin. Der heutige Freitag wird bei der thailändischen Bevölkerung zu Ehren ihrer Majestät der Königin auch als Muttertag gefeiert.
Der Polizeichef der Gemeinde, Polizeioberst Sutthichai Srisopacharoenrat sagte, dass eine Som Tam Verkäuferin vor der ersten Explosion in der Nähe der Bierbar stand und dabei schwer verwundet wurde. Sie starb an ihren Verletzungen, nachdem sie bereits in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.
„Von den 19 weiteren Verwundeten befinden sich drei Personen in einem ernsten Zustand“, berichtet er weiter. „Unter den Verletzten sollen sich auch sieben Ausländer, Vier Frauen und drei Männer befinden“, sagte er weiter. Über die Nationalität der Ausländer wurde bisher von dem Krankenhauspersonal nur bekannt gegeben, dass zwei Personen aus Großbritannien stammen.
Laut den ersten Ermittlungen der Bombenermittler hätte der Anschlag wesentlich schlimmer ausgehen können. Anhand der Bombensplitter die als Beweismaterial sichergestellt wurden und anhand des vermuteten Sprengstoffs gehen die Ermittler davon aus, dass die Bombe viele Menschen töten und verletzen sollte.
Allerdings sind die Ermittler auch am heutigen frühen Freitagmorgen vor Ort und stellen weitere Untersuchungen an. Bombenanschläge sind in Thailand nichts ungewöhnliches, wie unser Bericht von heute über eine weiter Explosion in Trang zeigt. Dagegen ist eine Explosion in einem Touristenort wie Hua Hin eher selten.
Der Anschlag in Hua Hin passierte nur wenige Tage vor dem Jahrestag des Bombenanschlags in Bangkok am Erawan Schrein am 17. August 2015.
Laut Reportern, die vor Ort waren sollen die beiden Bomben in großen Pflanzenzöpfen versteckt gewesen sein. Die beiden Bomben standen nur etwa 50 Meter voneinander entfernt und wurden vermutlichen durch Mobiltelefone gegen 22 Uhr und 22.20 Uhr gezündet.
Die Explosionen ereigneten sich außerhalb einer Bierbar in der Bintabat Straße, einer beliebten Nacht-Leben Zone für Einheimische und Touristen in der Nähe der Fah Pah Kreuzung.
Das Gebiet in der Gemeinde Hua Hin ist ein beliebter Nachtleben Treff in der Stadt der sowohl von thailändischen als auch von ausländische Besucher gleichermaßen genutzt wird. Die Straße ist übersät mit Bierbars, Restaurants und Geschäften die bis spät in die Nacht geöffnet haben und die Urlauber magisch anziehen.
Die sogenannte „Zwei-Bomben-Technik“ zielt in den meisten Fällen darauf ab, so viele Beamte wie möglich zu treffen, die nach der ersten Explosion an den Tatort geeilt sind. Die zweite, meist größere Bombe explodiert wie in diesem Fall rund 20 Minuten später und tötet bzw. verletzt dann weitaus mehr Menschen als die erste Explosion.
Auch bei diesem Anschlag in Hua Hin wurden alle Personen erst bei der Explosion der zweiten Bombe verletzt, nachdem sich die Menschenmassen und Schaulustigen am Tatort versammelt hatten, berichtet die Polizei.
Ein Brite, der in einer Bar in der Nähe der Explosion war erzählte gegenüber BBC: „Ich hörte die Schrei der Menschen die immer wieder „Bombe Bombe“ riefen. Die Explosion habe ich selber allerdings nicht gehört“
„Ich lief hinaus um zu sehen was passiert war und ob ich helfen könnte. Dann sah ich acht bis zehn Verletzte Personen auf der Straße liegen. Schon kurze Zeit später war dann auch die Polizei vor Ort. Sie waren sehr schnell am Tatort“, fügte er hinzu.
Die Bezirksbeamten von Hua Hin reagierten ebenfalls sehr schnell und vorbildlich und bestellten gleich mehrere Ärzte direkt vor Ort, die sofort mit der Behandlung der verletzten Personen begannen.
Alle Betriebe in der Nähe der Explosion wurden kurze Zeit später von den Behörden aus Angst geschlossen, dass es noch zu weiteren Bombenanschlägen kommen könnte. Zum Glück blieben die aber aus.
- Quelle: BangkokPost