Bangkok. Nur einen Tag, nachdem die Behörden einschließlich General Prayuth Chan-o-cha angedeutet hatten, dass eventuell mehrere prominente Rothemden etwas mit den Bombenanschlägen am Donnerstag und am Muttertag zu tun hätten, erklärten die Anführer der Rothemden, dass es ein „billiger Versuch“ und unverantwortlich sei, so etwas zu behaupten.
„Es besteht für uns überhaupt kein Grund, dem Land und den Bürgern so etwas anzutun. Warum muss man mit solch einer billigen Seifenoper kommen und versuchen, uns die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben“, sagte Thida Thavornsaet Tojirakarn, eine der Rothemden Anführerinnen und ehemalige Vorsitzende der Dachorganisation Vereinigten Front für Demokratie gegen Diktatur.
Sie reagierte damit sofort auf die Kommentare von Premierminister Prayuth, die er nach den Brand- und Bombenanschlägen am Freitagabend im nationalen Fernsehen geäußert hatte. Prayuth hatte in seiner Ansprache die Schuld auf „schlechte Menschen“ geschoben, die bereits vor dem 7. August diverse Aktionen gegen das Referendum unternommen hätten.
Viele Bürger hatten diese Kommentare als subtile Hinweise auf die Rothemden Bewegung, die öffentlich gegen die Charta war, bezogen.
Frau Thida erklärte weiter, dass das Regime sein Gesicht verlieren würde, wenn sie die Angriffe von ausländischen Terroristen oder vielleicht sogar von unzufriedenen Elementen innerhalb des Militärs der Rothemden Bewegung andichten würden. Die Rothemden sind ein einfacher Sündenbock für die Verantwortlichen Behörden, fügte sie hinzu.
Die Provinzen, die von den Angriffen betroffen waren, waren ausnahmslos zuverlässige und starke Anti-Thaksin Gegner, deren Bürger zum größten Teil für die neue Charta gestimmt hatten. Dagegen sind er Norden und der Nordosten eher Unterstützer des Chinnawat-Clans.
Allerdings steht die Verwendung von ferngezündeten Bomben per Mobiltelefon eher im Einklang mit der Taktik der südlichen Separatisten.
Schon bald nach den Angriffen am Freitagmorgen entlasteten die Behörden die Vermutung, dass die Separatisten etwas mit den Anschlägen zu tun haben könnten. Premierminister Prayuth war sehr schnell mit seiner Äußerung, dass die Anschläge etwas mit dem Referendum, dass fünf Tage vorher stattgefunden hatte, zu tun haben könnte.
„Ich bitte sie darüber nachzudenken, warum die Anschläge ausgerechnet so kurze Zeit nach dem Referendum stattgefunden haben“, sagte er schon am Freitagmorgen. „Warum passieren diese Anschläge ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, bei dem sich das Land vorwärts bewegt. Wer möchte nicht dass sich Thailand weiterentwickelt“? fragte er.
Ein weiterer Rothemden-Führer, Herr Sombat Boonngam-anong äußerte sich ebenfalls zu der Aussage von Prayuth und sagte auch, dass sie „billig“ sei.
Sombat Boonngam-anong verglich Prayuth mit einem Alkoholiker, der sich betrinkt und dann anschließend versucht mit jeder man Streit anzufangen, um seinen Zorn abzureagieren.
„Prayuth weiß genau, dass die Rothemden nicht mehr solche Macht und solche Fähigkeiten haben. Prayuth wagt es nicht, mit dem Finger auf den tiefen Süden zu zeigen und zu sagen, dass diese Möglichkeit besteht. Das kommt daher, weil er Angst hat und nicht mit diesen Menschen umgehen kann“, sagte Sombat weiter.
- Quelle: Khaosod