Behörden wollen endlich gegen die Mafia Gruppen auf Ko Samet vorgehen

Behörden wollen endlich gegen die Mafia Gruppen auf Ko Samet vorgehen

Rayong/Ko Samet. Der Marine National Park Management Direktor Natthaphon Rattanaphan kündigte an, dass das „Department of National Parks, für Wildlife und Pflanzenschutz“ (DNP) jetzt rechtliche Schritte gegen die einflussreichen Mafia Gruppen auf der Ferieninsel Samet in der Provinz Rayong vornimmt. Er vermutet, dass diese von den Mafia Gruppen kontrollierten Unternehmen über 100 Millionen Baht pro Monat einnehmen.

Direktor Natthaphon kündigte ein hartes Vorgehen vor allem gegen die Unternehmen an, die von der Mafia kontrolliert und geleitet werden. Um welche Unternehmen es dabei im Einzelnen genau handelt, ließ er jedoch offen. Er erklärte nur, dass fast alle Geschäftsbereiche auf der Insel davon betroffen sind.

Zu diesen von der Mafia kontrollierten Geschäftsgruppen gehören, Motorrad, Fahrrad und Jet-Ski-Verleih, während andere Unternehmen an der Vermietung von Motorbooten beteiligt sind und sich dabei ebenfalls die Taschen vollstopfen. Dazu gehören weiterhin die bei Touristen und Kindern beliebten Bananen Boote sowie die zahlreichen Strand Massagen.

Die Entscheidung zu diesem harten Vorgehen gegen die Mafia kommt, nachdem der Generaldirektor des „Department of National Parks, für Wildlife und Pflanzenschutz“ (DNP),Herr Thanya Netithammakun, einen Versetzungsauftrag für den Khao Laem Ya-Moo Ko Samet Nationalpark-Chef unterzeichnet hat. Im gleichen Zug wurden bereits im September 79 weitere Beamte, die ebenfalls der Korruption beschuldigt werden, vom Dienst suspendiert und versetzt.

Der Ressourcen und Umweltminister General Surasak Karnjanarat stimmte in einem früheren Interview den angekündigten harten Maßnahmen gegen die Mafia Gruppen auf der Insel zu und sagte, dass die gesamte Insel „restauriert“ werden muss.

Außerdem laufen weitere Ermittlungen gegen zwei hohe Nationalpark Führungskräfte und weitere Beamte. Ihnen wird Fehlverhalten im Dienst vorgeworfen.

Herr Natthaphon erklärte weiter, dass bei einer Erstprüfung durch die Polizei und die Offiziere zunächst alle Unternehmen bewertet wurden. Dabei habe man herausgefunden, dass die von den Mafia Gruppen betriebenen Geschäfte auf Ko Samet mehr als 100 Millionen Baht pro Monat umsetzen.

Laut den ersten Untersuchungsergebnissen gehören zu diesen Gruppen:

  • 660 Mietmotorräder
  • Über 100 Schnellboote
  • Mehr als zehn Jet-Ski und Bananen Boote
  • 179 Strand Masseure
  • 51 fliegende Händler
  • 60 Taxis
  • 50 sogenannte Körper Maler (Body-Painting)
  • Und mehr als zehn kambodschanische Feuer Darsteller.

Um nur ein Beispiel zu nennen: Von den mehr als 100 Schnellbooten ist sage und schreibe nur ein einziges Boot tatsächlich legal registriert. Was da jeden Tag an illegalen Geldern in die Kassen der Mafia fließt, kann man sich kaum vorstellen bzw. ausrechnen.

Für eine Fahrt mit dem Bananen Boot oder mit einem Jet Ski zahlen die Touristen 300 Baht. Davon wandern ebenfalls 100 Baht in die Taschen der Big Bosse.

Außerdem muss jeder Masseur, der am Strand den Touristen seine Dienste anbieten darf, ebenfalls pro Monat 500 Baht auf den Tisch der Mafia Mitglieder legen. Hier fließen auch mal eben jeden Monat 90.000 Baht in die Kassen der Mafia.

Die Rechnung lässt sich für alle Bereiche fortführen und dann wundert es niemand mehr, dass hier Monat für Monat über 100 Millionen Baht an der Steuer vorbei unter den großen Tisch der Mafia Gruppen gekehrt wird.

Herr Natthaphon betonte, dass die Behörden nun alle diese Unternehmen überprüfen werden. Dabei kündigte er weiter an, dass alle Jet-Ski, Schnellboote und Bananen Boot Dienste stillgelegt werden. Sie sind eine Gefahr für die Sicherheit der Touristen und gefährden die Gesundheit der Badegäste, fügte er hinzu.

Seine Behörde möchte dafür sorgen, dass der Tourismus auf der Insel sich mehr und mehr zu Ökotourismus Dienstleistungen orientiert und entwickelt, betonte der Marine National Park Management Direktor Natthaphon Rattanaphan.

Zuvor hatte er bereits angekündigt, dass alle Strandbetreiber und Sonnenschirm Verleiher am Strand des Nationalparks entfernt werden.

Herr Natthaphon erklärte weiter, dass das„Department of National Parks, für Wildlife und Pflanzenschutz“ (DNP) bereits mit dem Provinz Gouverneur von Rayong einen Plan besprochen hat, wonach fünf der sieben Anlegestellen auf der Insel geschlossen werden. Die Behörde hatte herausgefunden, dass die Anlegestellen ebenfalls von den Mafia-Gruppen benutzt und ausgebeutet werden.

Die Banden würden ihre Mitglieder gezielt zu den Anlegestellen schicken, um dort Geld von den Touristen einzusammeln. Dabei wurden etwa 60 Prozent der illegalen Einnahmen an korrupte Park Beamte verteilt. Auch hier steckte sich die Mafia den Rest der täglichen Einnahmen natürlich wieder in die eigenen Taschen, betonte er weiter.

Bei einer der vielen Untersuchungen, die mittlerweile in Gang gekommen sind habe man festgestellt, dass einige Beamte des Khao Laem Ya-Moo Koh Samet Nationalpark jeden Monat rund 200.000 Baht für ihr „beide Augen zudrücken“ erhalten haben.

Dazu kommt, dass durch diese Form von Missbrauch auch die natürlichen Ressourcen des Landes ausgebeutet werden, ohne dass das Land davon einen Baht zu sehen bekommt. Nur die Mafia-Gruppen profitieren von diesen Geschäften, sagt er weiter.

Dass die Suspendierung der 79 Park Beamten die richtige Entscheidung war, stellte sich bereits einen Monat später heraus. Nachdem die Beamten von ihren Posten enthoben und verschwunden waren, stiegen die Einnahmen des Nationalparks trotz Nebensaison von heute auf Morgen viermal in Folge auf über 4,8 Millionen Baht an. Im Vergleich dazu betrugen die abgerechneten Einnahmen im gleichen Monat des Vorjahres gerade einmal 1,2 Millionen Baht.

Alleine hier sind also schon in der Nebensaison jeden Monat 3,6 Millionen Baht in den Taschen der Mafia-Gruppen verschwunden. Dabei reden wir hier nur über die Nebensaison betonte Herr Natthaphon erneut. Da die Hauptsaison gerade erst begonnen hat, konnte er noch keine aktuellen Zahlen vorlegen. Es dürfte sich aber dabei um ein Vielfaches der Einnahmen der Nebensaison handeln.

Herr Natthaphon sagte ebenfalls, dass viele seiner Mitarbeiter während ihrer Razzia gegen die Geschäftemacher auf der Insel eingeschüchtert wurden. Die Betreiber hätten seinen Leuten damit gedroht, dass sie einflussreiche Persönlichkeiten, darunter hochrangige Polizisten, Militärs und Politiker kennen.