Bangkok. Trotz diverser Haftbefehle gegen den mutmaßlichen Milliarden Betrüger Abt Phra Dhammajayo ist es den Behörden auch nach mehreren Versuchen bisher nicht gelungen, Phra Dhammajayo zu verhaften oder zu einem Verhör zu bewegen. Sowohl die Polizei, als auch die Finanzbehörden und das DSI haben starkes Interesse an dem Mann und würden ihn gerne zu den Vorwürfen über den Milliarden Betrug bei Geschäften mit der Klongchan Credit Union Cooperative befragen.
Dem Abt wird nicht nur Geldwäsche vorgeworfen, sondern auch der Ankauf von gestohlenen Gegenständen, die mit Schecks, die auf seinen Namen ausgestellt waren, bezahlt wurden. Die Schecks waren von dem ehemaligen Vorsitzenden der Klongchan Credit Union Kooperativen Supachai Srisupa-Aksorn gegengezeichnet worden. Das Gericht stellte daraufhin schon im Mai dieses Jahres einen Haftbefehl gegen Phra Dhammachayo aus.
Der Antrag für den Haftbefehl erfolgte durch das DSI, nachdem der Mönch bereits zum zweiten Mal einen DSI-Termin nicht wahrgenommen und verschoben hatte. Laut der Auskunft seines Anwalts sei er zu krank, um sich auf den Weg zum DSI zu machen.
Der 72 Jahre alte Abt wird beschuldigt, an einer Geldwäsche von rund 1,2 Milliarden Baht beteiligt gewesen zu sein. Weiterhin soll er auch an einer Unterschlagung bei einem 12 Milliarden Baht Geschäft mit der Klongchan Credit Union Cooperative beteiligt gewesen sein. Zusätzlich wird gegen den Abt auch in Verbindung mit Hehlerei ermittelt.
Nachdem die Polizei im Juni vergeblich versuchte, den Abt in seinem Tempel zu verhaften, hatte sich auch Premierminister Prayuth zu dem Fall geäußert und den Sicherheitsbehörden befohlen, die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Tempel zu verstärken. Die Maßnahmen sollen nicht nur die Sicherheit der Besucher garantieren sondern gleichzeitig auch die Besucher davon abhalten, Waffen in den Tempel zu schmuggeln.
Im Juni 2016 hatte der ThailandTIP eine Zeit Chronik über die vergeblichen Versuche der Polizei und des DSI veröffentlicht, in der deutlich wird, wie viel „Geduld“ die Behörden mit dem Abt haben.
Inzwischen folgten weitere Versuche und Gespräche, um den Abt dazu zu bewegen, sich den Behörden freiwillig für ein Verhör zu stellen. Allerdings ist die Antwort nach wie vor die gleiche. Angeblich ist der Abt zu krank, um mit den Behörden über die Vorwürfe wegen Milliardenbetrug gegen ihn zu sprechen.
DSI Chef Paisit Wongmuang sagte am Samstag, dass bei einer erneuten Nachfrage am Freitag bei dem Vertreter des Wat Phra Dhammakaya, bei dem auch die Beamten des Nationalen Amtes des Buddhismus beteiligt waren, von den Vertretern des Abt gefordert wurde, ihn nach seinem Verhör sofort wieder gegen eine Kaution freizulassen.
Herr Paisit sagte dazu, dass seine Behörde (DSI) die Bedingung abgelehnt habe. Der Fall wird bereits vom Amt des Generalstaatsanwalts wegen der Geldwäsche von 12 Milliarden Baht aus dem Klongchan Credit Union bearbeitet. Nur die Staatsanwaltschaft hat die Befugnis, entsprechende Zusagen zu machen, betonte er.
Neben den Vorwürfen der Geldwäsche und der Hehlerei wurde auch noch eine weitere Klage von der Naturressourcen und Umwelt Crime Division gegen Phra Thattacheevo, der auch als Phra Ratchapaowanajarn bekannt ist, eingereicht. Dabei geht es um einen illegalen Eingriff in ein Waldstück in Nakhon Ratchasima.
Das Landgericht in Sikhiu hatte einen weiteren Haftbefehl gegen Phra Dhammajayo wegen der angeblichen Wald Beeinträchtigung durch den Tempel der Welt Peace Valley Meditation Centre im Khao Yai Nationalpark in Nakhon Ratchasimas Bezirk Pak Chong ausgestellt. In diesem Fall wurde dem Mönch erneut eine Frist bis zum Freitag eingeräumt, sich freiwillig den Behörden zu stellen. Natürlich warteten die Beamten auch in diesem Fall vergeblich auf sein Erscheinen oder eine Antwort an die Behörden.
Da sich niemand aus der Umgebung des Abtes zu dem Fall äußerte, haben die Offiziere der Anti-Umwelt Verbrechen Abteilung eine weitere Beschwerde auf der Polizeistation in Khlong Luang in Pathum Thani gegen Phra Thattacheevo eingereicht. Er wird beschuldigt den § 189 des Strafgesetzbuches verletzt zu haben, in dem er den verdächtigten und gesuchten Abt Phra Dhammajayo unterstützt.
General Major Chayaphon Chatchaidet, der amtierende Chef der Special Branch 4 sagte gestern, dass die Polizei eine weitere gerichtliche Genehmigung für einen Haftbefehl beantragt habe. Darin soll auch eine Durchsuchung des Wat Phra Dhammakaya beantragt worden sein.
Polizei General Major Worapong Thongbaiboon, der amtierende Chef der Abteilung für Naturressourcen und Umweltkriminalität sagte ebenfalls, dass er vom stellvertretenden Chef der nationalen Polizei Herrn Srivara Ransibrahmanakul aufgefordert wurde, rechtliche Schritte gegen den Tempel zu unternehmen.
Er sagte weiter, dass der amtierende Abt wie ein Staatsbeamter betrachtet wird, und sich deswegen auch wegen strafbarer Handlungen im Amt rechtfertigen und stellen muss.
General Major Worapong sagte weiter, dass er der Polizei in Khlong Luang auch zahlreiche Beweis Fotos, Dokumente und Videoclips von Ong-art Thamnitha vorgelegt habe, auf denen die Jünger des Phra Dhammajayo bei der Behinderung der Behörden bei ihrer Arbeit zu sehen sind.
Am 24. November gab Herr Ong-art ein Interview in dem er behauptete, dass der Abt nach wie vor immer noch im Tempel ist. Allerdings erklärte am Mittwoch auf Nachfrage der stellvertretender Direktor Phra Maha Nopporn Punyajayo des Wat Phra Dhammakaya gegenüber den Medien, dass er sich weigert, diese Aussage zu bestätigen. Er selber habe den gesuchten Abt schon seit mehreren Monaten nicht mehr gesehen.
- Quelle: Bangkok Post