Beantragt Yingluck Asyl in Großbritannien?

Beantragt Yingluck Asyl in Großbritannien?

Bangkok / Dubai. Die Meldungen verdichten sich immer mehr, dass sich die geflohene Ex-Premierministerin Yingluck Shinawatra bei ihrem großen Bruder in Dubai aufhält und laut einer nicht näher genannten Quelle der Junta nun versuchen könnte, Asyl in Großbritannien zu beantragen.

Die Quelle, von der die Informationen stammen sollen, ist in der oberen Sicherheits-Hierarchie platziert, berichtet die internationale Nachrichten Agentur AFP. Die Quelle soll eine genaue detaillierte Beschreibung ihrer Flucht preisgegeben haben und sagte, dass Yingluck in einem Privatjet von Thailand nach Singapur und von hier aus weiter nach Dubai geflogen sein.

Dubai ist bekanntermaßen die Basis von des Shinawatra Familien Patriarch Thaksin Shinawatra, der Yinglucks älterer Bruder ist.

„Thaksin hat schon lange einen Fluchtplan für seine Schwester vorbereitet. Er würde es seiner Schwester nicht erlauben, auch nur einen Tag im Gefängnis zu verbringen „, sagte die Quelle, die Anonymität verlangte.

„Aber Dubai ist nicht Yinglucks endgültiges Ziel“, sagte die Quelle und fügte hinzu, dass sie vielleicht darauf abzielte, „Asyl in Großbritannien zu beantragen“.

Thaksin, der einst den Manchester City Fußballverein besaß, besitzt Eigentum in London und verbringt viel Zeit in der Stadt.

Das politische Netzwerk der Shinawatras blieb gestern in einem Medien-Blackout, der nur dazu diente, die Spekulationen über die Flucht von Yingluck aus Thailand zu erhöhen. Außerdem häufen sich die Gerüchte, dass die Junta aller Wahrscheinlichkeit nach über die Flucht von Yingluck informiert war und ihre sogar von hohen Beamten bei der Flucht geholfen wurde.

Eine ältere Quelle innerhalb der Familie der Pheu Thai Partei, die ebenfalls anonym bleiben wollte sagte gegenüber der AFP, dass Yingluck das Land bereits ein paar Tage vor dem Urteil in Richtung Dubai verlasen haben soll. Eine andere Partei Quelle sagte gegenüber CNN ebenfalls, dass sie bereits am Mittwoch Thailand verlassen und sich auf den Weg nach Dubai gemacht hat.

Analysten, die den Fall beobachten sagen, dass Yingluck, die von den thailändischen Sicherheitsdiensten genau beobachtet wurde, höchstwahrscheinlich einen Deal abgeschlossen hat, um das Land ungestört verlassen zu können. Wie dieser angebliche Deal ausgesehen haben soll, konnte oder wollte bisher aber niemand bestätigen.

Die Entscheidung zu fliehen hilft ihr zumindest, eine mögliche Gefängnisstrafe unter einer thailändischen Junta zu vermeiden. Laut den Analysten hilft ihre Flucht dagegen auch der Junta, um weitere Pro-Shinawatra Proteste zu vermeiden.

Hätte die Junta die Ex-Premierministerin eingesperrt, würden ihre Anhänger mit Sicherheit vor Wut kochen und eine noch größere Unterstützung für sie im Land mobilisieren, spekulieren die Analysten weiter.

Das Militär ist allerdings bemüht, die Instabilität innerhalb des Landes zu vermeiden, da es vermutlich für einen längeren Aufenthalt in der thailändischen Politik kämpft, vermuten die Analysten.

Hätten sie Yingluck tatsächlich eingesperrt, müssten sie vermutlich mit einer großen Unterstützungsbasis im ganzen Land für Yingluck rechnen.

Politikwissenschaftler Thawee Surarittikul sagte, dass es den berechtigten Verdacht gibt, dass die Sicherheitsbehörden und die Menschen an der Macht dazu beigetragen haben, dass Yingluck das Land verlassen konnte, trotz eines Gerichtsverbots für ihre Reise nach Übersee.

Allerdings sah er ihre Flucht als eine „Win-Win-Option“ für die Junta als auch für Yingluck, sagte der Politikwissenschaftler Thawee gegenüber den nationalen Medien.

Chaiyan Chaiyaporn, ein Politikwissenschaftler an der Universität Chulalongkorn, sagte dagegen, wenn der ehemaligen Premierministerin tatsächlich bei ihrer Flucht vor den Machthabern geholfen wurde, würde das dem Gerechtigkeitssystem und dem Vertrauen in die Sicherheit des Landes schaden“.

Unterdessen sagte Oberst Winthai Suvaree, der Sprecher des Nationalen Rates für Frieden und Ordnung (NCPO), dass es keine Sicherheitstreffen gab, um Yinglucks Flucht zu besprechen oder zu organisieren.

Premierminister und NCPO-Chef Prayuth Chan-o-cha hatte keine Sonderaufträge über das Thema herausgegeben, betonte Winthai.

„Du musst verstehen, dass die Grenze lang ist und da ist ein natürlicher Grenzweg“, sagte Oberst Winthai weiter. „Die Behörden arbeiten mit ihrer vollen Kraft, um illegale Sachen zu überwachen, die in das Land importiert werden oder diesen Weg benutzen, um aus dem Land zu fliehen“.

In einer weiteren Erklärung eines wichtigen Rothemden Führers wird gesagt, dass das Verschwinden von Yingluck es der Gruppe schwieriger macht, sich für die Rechtsstaatlichkeit einzusetzen.

„Wenn alle weglaufen und ins Ausland gehen, bedeutet dies, dass der Kampf um die Rechtsstaatlichkeit ein langer sein würde“, sagte Thida Thavornseth, eine wichtige Vereinte Front für Demokratie gegen die Diktatur (UDD) Führerin gegenüber der Straits Times.

„Wir verstehen das. Vielleicht ist es gut für sie. Wir können sie nicht bitten, ihr ganzes Leben dem Kampf für die Demokratie zu widmen“, fügte sie hinzu.

 

  • Quelle: Thai Visa, The Nation