Das Provinz Gericht in Pattaya geht Online

Das Provinz Gericht in Pattaya geht Online

Pattaya. Das Provinz Gericht in Pattaya geht nach einem Testlauf im vergangenen Jahr jetzt Online, und will damit seinen Service für diejenigen verbessern, die an Rechtsfällen beteiligt sein, die von dem Gericht bearbeitet werden.

Richter Kasem Supasit, der Gerichtsdirektor Kaset Niwatwuthikij und der Bürgermeister von Pattaya, Herr Anan Charoenchasri kündigten nach einem Testlauf im vergangenen Jahr am 24. August den offiziellen Start des sogenannten „E-Court“ Systems (elektronisches Gerichts-System) an.

Das neue Online-System bietet sowohl Bildungs- als auch Gerichtsdienste an und ermöglicht dem Publikum einen Weg, um die Gesetze des Landes besser kennen zu lernen. Außerdem können die Menschen daraus, wie genau das Gerichtssystem in Thailand funktioniert, sagte Gerichtsdirektor Kaset.

Aber das neue Online System geht noch einen Schritt weiter und erlaubt es den Personen, die gerade in einem rechtlichen Fall stecken, der von dem Gericht behandelt wird, mit Gerichtsbeamten und Vermittlern über das Internet über ihren speziellen Fall zu sprechen.

Menschen, deren Fall gerade von dem Gericht bearbeitet wird, müssen nicht mehr direkt zum Gerichtsgebäude gehen, um über den Status ihrer Fälle eine Information zu erhalten. Sie können dazu das Internet benutzen und werden hier von den Beamten mit den notwendigen Informationen versorgt. Das spart den betroffenen Menschen eine Menge Zeit

Die betroffenen Menschen müssen nun erst vor dem Gericht erscheinen, wenn ihr Fall verhandelt wird und sie zu ihrem Prozess von dem Gericht aufgerufen werden. Nachdem der Fall bearbeitet und von dem Gericht ein Urteil gefällt wurde, soll eine Kopie des Urteils ebenfalls auf der Webseite des „E-Court Systems“ für die betroffenen Personen zu sehen sein.

Laut den thailändischen Medien gibt es derzeit schon 255 Gerichte, die mit dem E-Court System verbunden sind und deren Fälle Online über das Internet abgerufen werden können. Dabei ist dieser Service nicht nur mit einem Computer sondern auch über jedes Smart-Phone oder einen Tablett Computer aufrufbar.

Herr Thanarak Naowarat, ein Oberbefehlshaber des Amtes des Obersten Gerichtshofs, erklärte einen Publikum bei einem Seminar an der Juristischen Fakultät der Thammasat Universität, dass sich die thailändischen Gerichte weiter entwickeln, indem sie neue Technologien zur Beschleunigung des Prozesses für die Bequemlichkeit der Mitglieder der Öffentlichkeit nutzen.

Er wies darauf hin, dass Bankgeschäfte meist elektronisch getätigt werden, was bedeutet, dass die Banken Vertrauen in das Online-System haben und dass es sicher ist. Die Gerichte sollten daher diesem Beispiel folgen und ebenfalls die Online Möglichkeiten des Internet nutzen.

Er behauptete bei seiner Erklärung, dass das Online-System den Gerichten, den Angeklagten und den Staatsanwälten aber auch den Klägern zugute kommt.

Herr Thanarak hat weiter offenbart, dass das Amt des Ausschusses für elektronische Transaktionen des Ministeriums für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft die Justiz über das E-Court-Projekt beraten wird.

Tatsächlich stellte der Oberrichter weiter fest, dass die Gerichte in begrenztem Umfang bereits online gegangen sind, indem sie Anwälten und Staatsanwälten in Zivilfällen erlaubten, die Zeugen elektronisch abzufragen und ihre Fälle elektronisch einzureichen.

Für die nächste Etappe wird das Gerichtssaal-Verfahren auch mit der Installation von „Big Data“ online gehen, was bedeutet, dass die Richter in der Zukunft keine riesigen Akten mehr mit in den Gerichtssaal bringen müssen. Alles was sie dann noch brauchen ist ein Laptop, auf dem sie dann alle Daten Online abrufen können.

Außerdem wird der Gerichtssaal mit einem Ton- und Sichtrekorder ausgestattet, der es den Richtern ermöglicht, schnellen Zugriff auf die Aussage eines Zeugen zu haben, ohne dass der Zeuge noch einmal von dem Gericht verhört werden muss.

Darüber hinaus wird zusätzlich auch ein Videokonferenzsystem im Gerichtssaal installiert und alle Gerichtsakten werden ab dann papierlos sein, fügte er hinzu.

Herr Satayapol Satjadecha, ein Fachmann für Rechtswissenschaften an der Juristischen Fakultät warnte jedoch, dass die Gerichte sicherstellen müssen, dass ihre geplanten Online-Operationen eine wirksame Cyber-Sicherheit haben müssen, um zu verhindern, dass ihre Informationen gehackt werden.

 

  • Quelle: Thai PBS, Pattaya Mail