Thailändische Mönche an einen 140 Millionen Baht Korruptionsfall beteiligt

Thailändische Mönche an einen 140 Millionen Baht Korruptionsfall beteiligt

Bangkok. Die thailändischen Behörden haben eine Untersuchung gegen vier ältere Mönche eingeleitet, die angeblich an einem Tempel-Subventions-Korruptionsskandal über 140 Millionen Baht beteiligt sind.

Die vier Mönche sind:

  • Phra Khru Kitti Patcharakhun, Abt des Lard-Khae-Tempels in der Provinz Phetchabun und der Klosterchef der Provinz Chon Daen,
  • Phra Ratcharattanamuni, Assistent Abt am Pichayayatikaram Tempel in Bangkok,
  • Phra Thep Sanabodee, Abt des Kawisararam-Tempels und der Klostervorsteher von Lop Buri
  • und Phra Wisuttiwattanakij, Assistent Abt des Ratchasittaram Tempel in Bangkok.

Polizei Oberst Warayut Suwatthanakul, der stellvertretende Kommandeur der Abteilung für Korruption des Nationalen Polizeiamtes (CCD) sagte gestern gegenüber den lokalen Medien: „Die vier Mönche werden verdächtigt, ihre Autorität missbraucht zu haben sowie der Pflichtverletzung im Amt. Außerdem sollen sie wegen weiterer Vergehen verantworten“, fügte er hinzu.

Er fügte hinzu, dass Phra Thep Sanabodee eine zusätzliche Anklage wegen fälschen von offiziellen Dokumenten erwartet.

Die Untersuchung gegen die vier Mönche wurde eingeleitet, nachdem das Zentrum für die nationale Anti-Korruption (CNAC) festgestellt hat, dass von insgesamt 498 eingereichten Beschwerden wegen der angeblichen Veruntreuung von Tempelfonds in 173 Fällen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.

Wie die Ermittler vorab bekannt gaben, betreffen einige der gemeldeten Beschwerden auch Tempel, die schon wiederholt für angebliche Wartungszwecke einen Etat aus den Tempelfonds beantragt hatten. Diese Anträge wurden offenbar von korrupten Beamten bearbeitet und weiter geleitet und schließlich auch genehmigt.

Laut den Angaben der Abteilung für Korruption des Nationalen Polizeiamtes (CCD)sollen die vier verdächtigen Mönche und 15 weitere Verdächtige staatliche Subventionen für 23 Tempel zwischen 2012 und 2017 beantragt und dabei Schäden von etwa 140 Millionen Baht verursacht haben.

„Wir haben bereits den Obersten Sangha Rat [SSC] und auch das Nationale Buddhismus-Büro [NBO] über die angeblichen Rolle der Mönche in der Korruption informiert“, sagte Polizei Oberst Warayut.

Er sagte weiter, dass die Untersuchungen gegen die Mönche dazu bestimmt seien, um Strafverfahren und Klosterhandlungen gegen die Täter auszulösen.

Unter den Laien, die angebliche Komplizen waren, befinden sich:

  • NBOs ehemalige Leiter Phanom Sornsilp und Nopparat Benjawatananan,
  • Sing Buri Buddhismus Büro Mitarbeiter Narongdej Chainet,
  • NBO Lehrer Pattana Su-ammartmontri,
  • Chatchai Chuchau, der Chef der buddhistischen Kloster Division
  • und der Ingenieur Payong Siluang der NBO.

Polizei Oberst Warayut und CCD-Chef Polizei General Major Kamol Reanracha haben den Bericht über ihre Ermittlungen auch an die Abteilung der Nationalen Anti-Korruptions-Kommission weitergeleitet.

Ministerpräsident Omsin Chiwaphruek sagte, dass die Behörden gegen die verdächtigen Haftbefehle ausstellen werde, wenn die Angeklagten Mönche nicht auf die Vorladung der Behörden reagieren.

Gleichzeitig bestritt er die Spekulationen, dass einige SSC-Mitglieder an der Korruption beteiligt gewesen seien.

„Nein, ich habe keinen Bericht darüber erhalten, dass ältere Mönche im SSC verwickelt sind“, sagte Ministerpräsident Omsin.

Zunächst untersuchte das CCD elf Tempel und stieß dabei auf mehrere Unregelmäßigkeiten mit der Menge der veruntreuten Mittel, die auf 60 Milliarden Baht beantragt wurden.

Als die Untersuchung weiter ausgebaut wurde, fand die Abteilung Unregelmäßigkeiten bei 23 anderen Tempeln, die zu den Vorladungen für die vier Mönche und ihre angeblichen Komplizen führten.

Bisher sind sechs Verdächtige in dem Fall bereits vorgeladen und verhört worden. Allerdings streiten alle Verdächtigen bisher ab, etwas mit der Veruntreuung der Gelder in Millionenhöhe zu tun zu haben.

Der ehemalige Leiter des NBO, Phanom Sornsilp sagte auch, dass er nicht in die Korruption involviert war, obwohl bei einer Durchsuchung in seinem Haus in der letzten Woche Goldbarren mit einem Gewicht von etwa 1,2 Kilogramm und einem Wert von etwa 1,76 Millionen Baht gefunden wurden.

 

  • Quelle: The Nation