Prawit hat nach dem Tod des Kadetten viel zu erklären

Prawit hat nach dem Tod des Kadetten viel zu erklären

Bangkok. Nachdem die Öffentlichkeit und die nationalen Medien über den merkwürdigen und zweifelhaften Tod eines Kadetten während seiner Ausbildung beim Militär berichteten, hat der stellvertretende Premierminister Prawit auf die Frage von Reportern, wie man Kadetten davor schützen könne, von den älteren Kadetten missbraucht und ernsthaft verletzt zu werden geantwortet: „Dann müssen sie sich nicht einschreiben, und nicht Soldaten werden. Wir wollen nur Männer, die bereit sind“.

Am Mittwoch sprach Prawit mit thailändischen Medien über den schrecklichen Fall eines weiteren mysteriösen Todes eines jungen thailändischen Soldaten unter seiner Obhut. Diesmal ging es um den Tod eines jungen Kadetten an der Akademie der Vorbereitungsschulen der Streitkräfte in Nakhon Nayok.

Familie des toten Militärkadetten entdeckt heimliche Organ Entnahme
Familie des toten Militärkadetten entdeckt heimliche Organ Entnahme

Laut den ersten offiziellen Angaben der Schule soll der 18 Jahre alte Kadett Phakhapong “Meay” Tanyakan an natürlichen Ursachen gestorben sei, wahrscheinlich an Herzversagen, lauten die Angaben der Schule. Der ThailandTIP hatte bereits mehrfach darüber berichtet.

Allerdings wusste Prawit am Mittwoch, als er die Aussage mache nicht wirklich, was die Todesursache war. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Autopsie des Kadetten noch nicht einmal begonnen. Allerdings wusste er bestens über die Misshandlungen der Kadetten in der Schule Bescheid, und sagte: „dass es in der Vorbereitungsschule der Militärakademien üblich war, dass Vor-Kadetten körperlicher Bestrafung oder dem sogenannten “ Som “ ausgesetzt wurden, wenn sie etwas falsch machten“. Er sprach weiter und bestätigte, dass auch er selber als junger Kadett bestraft wurde, bis er bewusstlos wurde. „Aber ich habe das Ritual überlebt“, wird er von Thai PBS zitiert.

Auf die Frage eines Reporters, wie man Kadetten davor schützen könne, von den älteren Kadetten missbraucht zu werden, und Soldaten in dem Maße, wie sie schwer verletzt werden könnten, wird der stellvertretende Ministerpräsident mit den Worten zitiert: „Dann müssen sie sich nicht als Soldaten einschreiben. Wir wollen nur Männer, die bereit sind“.

Seine Kommentare waren beleidigend für eine trauernde Familie und völlig unverantwortlich, wenn Schikanen, Gewalt und Schläge ein ständiges Problem in der Kultur des thailändischen militärischen Trainings sind, berichten die thailändischen Medien.

Es gab bereits gemischte Botschaften aus der Regierung über den verpfuschten Umgang mit dem Tod des 18-jährigen Pakapong Tanyakan am 17. Oktober. Es gab so viele Fragen bei denen die Mediziner  zu Recht nach Antworten suchten. Dabei taucht vor allem eine Frage auf, die bisher ebenfalls noch nicht beantwortet wurde. Warum wurden die Organe des Kadetten entfernt, bevor der Körper an die Familie zurückgegeben wurde?

Der Vater des Kadetten, Herr Pichet Tanyakan, ein populärer Rennfahrer sagt, er habe heimlich den Leichnam seines Sohnes aus dem Tempel, wo der Leichnam seines Sohnes auf Beerdigungsriten wartete, zu einer Autopsie in ein Krankenhaus gebracht. Die Zeremonie verlief, ohne dass jemand wusste, dass der Sarg leer war. Die Autopsie ergab, dass einige innere Organe fehlten – einschließlich Herz, Magen und Blase – und der Schädel war leer, nur mit Seidenpapier gefüllt.

„Ja. Ich hätte eine Menge Fragen an die Leute, die mit der Ausbildung und Betreuung meines 18-jährigen Sohnes betraut waren. Ich hätte auch einige Fragen an den Verantwortlichen des Verteidigungsministeriums“, sagte er gegenüber den Medien

Prawit entschuldigte sich später für seine unempfindlichen Kommentare und versprach eine „vollständige und transparente Untersuchung“. Zwei Beamte der Schule wurden inzwischen entlassen und die Untersuchung ist im Gange. Ob es wirklich „transparent“ sein wird, ist bisher jedoch noch nicht abzusehen.

Der Verteidigungsminister des Landes hat in dieser Woche eine Linie überschritten und uns, falls wir welche brauchten, zusätzliche Beweise dafür geliefert, dass das thailändische Militär eine Kultur des Tricks, der Gewalt, der Rituale und der Geschichte des mysteriösen Todes strebender Soldaten hat, berichtet die Phuket Gazette zu diesem Thema.

Seine Verteidigung, sein falsches Reden und seine offensichtliche Vertuschung über diese Themen sind ein beängstigendes Beispiel für die Nummer Zwei des Landes, heißt es in einem aktuellen Bericht von heute.

 

  • Quelle: Thailändische Medien, Phuket Gazette