Kabinett genehmigt 35 Milliarden Baht für ein Programm zur Armutsbekämpfung

Kabinett genehmigt 35 Milliarden Baht für ein Programm zur Armutsbekämpfung

Bangkok. Das Kabinett hat gestern am Dienstag den 9. Januar im Zusammenhang mit der zweiten Stufe des staatlichen Programms zur Armutsbekämpfung ein Budget in Höhe von 35,6 Milliarden Baht genehmigt. Das durch das Kabinett genehmigte Ausgabenpacket umfasst dabei Stellenangebote, Berufsausbildung, zinsgünstige Kredite und personalisierte Dienstleistungen für bis zu 4,9 Millionen einkommensschwache Menschen im ganzen Land.

Laut der aktuellen vorliegenden Daten der Regierungsdatenbank gibt es in Thailand etwa 11 Millionen Menschen, deren jährliches Pro-Kopf-Einkommen weniger als 30.000 Baht beträgt. Anstatt an diese Menschen aber nur Subventionsgelder zu verteilen und ihnen zugutekommen zu lassen, geht das Programm einen Schritt weiter.

Das vom Kabinett genehmigte Programm der zweiten Stufe zielt darauf ab, diesen an der Armutsgrenze lebenden Menschen nicht nur Arbeitsplätze zu bieten, sondern ihnen auch entsprechende Fähigkeiten zu vermitteln, ihnen finanzielle Hilfe zu leisten und andere weitere Voraussetzungen zu schaffen, um ihre Armut in einem nachhaltigeren Stil und auf Dauer zu lindern oder zu beseitigen.

Premierminister Prayuth Chan o-cha erklärte dazu, dass die zweite Stufe des Programms, das auf die Ausgaben des letzten Jahres von fast 20 Milliarden Baht für Geringverdiener folgt, gemeinsam von der Finanz-, Landwirtschafts-, Innen-, Umwelt- und den anderen verwandten Ministerien umgesetzt werden.

Prayuth sagte weiter, dass sich die Regierung ein ähnliches Modell zur Armutsminderung der Bevölkerung zuvor in China angesehen habe. In dem chinesischen Modell arbeiten sowohl öffentliche als auch privatwirtschaftliche Organisationen zusammen, um so erfolgreich gegen die Armut der Bevölkerung vorzugehen.

Finanzminister Apisak Tantivorawong erklärte ebenfalls dazu, dass sich die zweite Stufe auf die Daten von einkommensschwachen Personen bezieht, die früher bei der Regierung registriert wurden. Dadurch können diese Maßnahmen sehr genau personalisiert und den Bedürfnissen der Menschen angepasst werden.

Dadurch werden die Bemühungen, die Effizienz und die Effektivität der Armutsbekämpfung erheblich erhöht, fügte er weiter hinzu.

Das Programm der zweiten Stufe umfasst insgesamt 34 Projekte, an denen sechs Ministerien, drei staatliche Banken, zwei Fonds und zwei weitere staatliche Stellen beteiligt sind. Das Gesamtziel dieser Gruppe besteht darin, die Lebensqualität der Geringverdiener in Thailand zu verbessern.

Gleichzeitig fügte er hinzu, dass die Regierung jeweils lokale Komitees ernennen wird, die diese personalisierten Anstrengungen genau überwachen sollen. Die Regierung will dadurch sicherstellen, dass alle gestellten Ziele auch tatsächlich erreicht werden.

Diese lokalen Stellen werden Interviews mit allen Personen und allen Haushalten führen, die derzeit in der Datenbank der Regierung registriert sind, sagte er weiter.

So kann sichergestellt werden, dass die personalisierte Beratung und die Maßnahmen auf ihre Bedürfnisse genau zugeschnitten werden können.

Bei dem Projekt sollen die Beamten des Staates wie Rechnungsbeamte in der Privatwirtschaft funktionieren. In Bezug auf die Stellenangebote ist das Arbeitsministerium dafür verantwortlich, sowohl einheimische als auch ausländische Arbeitsplätze an einkommensschwache Personen zu empfehlen und zu vermitteln.

Dabei soll das Handelsministerium ein Mini-Franchise-System für diejenigen aufbauen und implementieren, die kleine Franchiseunternehmen in ihren Gebieten betreiben wollen. Um welche Art von Unternehmen es dabei genau geht, wurde bisher aber nicht gesagt.

Im Bereich der beruflichen Bildung soll das Arbeitsministerium aktiv werden und entsprechende Kurse anbieten, die den qualifizierten Landwirten und anderen einkommensschwachen Gruppen neue Fähigkeiten vermitteln sollen.

Zusätzlich zu diesem gesamten Paket sollen die staatliche Sparkasse und die Bank für Landwirtschaft und landwirtschaftliche Genossenschaften dafür verantwortlich sein, um die finanzielle Kompetenz der Teilnehmer zu erhöhen. Was die finanzielle Unterstützung anbelangt, so werden die staatlichen Banken den Kleinbauern und den anderen Franchisenehmern gezielte Kleinkredite anbieten und gewähren, verspricht die Regierung weiter.

Darüber hinaus werden weitere Bildungs- und Wohnbaukredite sowie gezielte Altersvorsorgeprogramme angeboten, um den registrierten Teilnehmern eine angemessene Lebensqualität zu gewährleisten.

Sie werden dadurch auch in der Lage sein, dringend benötigte Lebensmittel und andere Notwendigkeiten zu einem subventionierten Preis in den von der Regierung benannten Läden landesweit zu kaufen.

Diejenigen, deren jährliches Einkommen gegen Ende dieses Jahres immer noch 30.000 Baht oder weniger beträgt, erhalten zusätzlich zu den vorherigen 300 Baht einen weiteren zusätzlichen monatlichen Zuschuss von 200 Baht. Diejenigen Bürger, deren jährliches Einkommen 100.000 Baht oder weniger beträgt, erhalten ebenfalls weitere Subvention in Höhe von 100 Baht pro Monat zusätzlich zu den vorherigen zugesagten 200 Baht im Monat.

Alle Arbeitgeber, die diese spezielle Bevölkerungsschicht einstellt, haben außerdem Anspruch auf finanzielle Anreize für die weitere zusätzliche Berufsausbildung der registrierten Teilnehmer. Sie erhalten dazu einen zusätzlichen Steuerabzug für diese Ausgaben für die Zeit vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2019.

 

  • Quelle: thailändische Medien, The Nation