Wenn ein Thai Farang Preise bezahlen muss, gehen die Thais auf die Palme

Wenn ein Thai Farang Preise bezahlen muss, gehen die Thais auf die Palme

Bangkok. Das Posting einer Thai Frau auf Facebook, die an einer Garküche Farang Preise bezahlen sollte, sorgt für Wirbel in den sozialen Netzwerken. Die Verkäuferin an einem Essensstand auf dem Neon Market hatte die Frau für eine chinesische Touristin gehalten und ihr 150 Baht für eine Schüssel Pad Kaprow Moo Grob (gebratener Schweinebauch mit heiligem Basilikum) berechnet.

Frau Suthaporn Lee berichtete am Montag auf ihrer Facebook Seite, dass sie eine Schüssel mit Pad Kaprow Moo Grob am Neon Market bestellt und gegessen hatte. Als sie bezahlen wollte, verlangte die Verkäuferin 150 Baht für ein Gericht, das normalerweise auf den Straßen von Bangkok zwischen 35 und 50 Baht kostet.

Der Neon Markt befindet sich im Bezirk Pratunam, einer Gegend, die vor allem bei den chinesischen Touristen sehr beliebt ist.

Frau Suthaporn schreibt in ihrem Kommentar: „Nachdem ich gegessen hatte, verlangte ich die Rechnung. Auf der Rechnung stand 150 Baht. Ich schaute auf die Rechnung und fragte die Kellnerin „Ist das wirklich der thailändische Preis für eine Schüssel Pad Kaprow Moo Grob? Und sie sagte Ja“.

„Die Verkäuferin zeigte mir zwar eine Liste mit den Bildern der angebotenen Mahlzeiten, aber auf dieser Liste standen keine Preise“, schreibt sie weiter.

Nachdem das Posting in den sozialen Netzwerken die Runde machte und viel Aufmerksamkeit erregte, machte sich ein Reporter von Amarin TV auf den Weg zum Neon Markt um mit der Besitzerin des Essenstandes zu reden. Allerdings erklärte die Besitzerin dem Reporter, dass die geforderten 150 Baht für eine Schüssel Pad Kaprow Moo Grob ein Farang Preis sei.

Ihre Kellnerin habe die Kundin für eine chinesische Touristin gehalten und deshalb einfach die völlig überzogenen 150 Baht verlangt, gab die Standbesitzerin Frau Manee Maitree gegenüber Amarin TV zu.

Da Frau Suthaporn eine Thai ist, hätte sie normalerweise nur 80 Baht bezahlen müssen, fügte sie hinzu. Frau Manee erklärte dazu weiter, dass sie in der Regel den chinesische Touristen und auch den Farangs ( Ausländern ) zwischen 120 und 150 Baht für ein einfaches Thai Essen in Rechnung stellt.

Frau Manee fügte hinzu, dass sie, nachdem sich Frau Suthaporn über den Preis beschwert hatte, ihr einen Rabatt angeboten hat. „Die Frau weigerte sich aber und sagte mir, dass es bereits zu spät sei, da sie schon auf Facebook über diesen Fall berichtet habe“, fügte sie hinzu.

Gegenüber dem Reporter von Amarin TV sagte sie: „Sie wissen wie teuer hier die Standmiete für einen Tag ist. Ich will nicht weiter darüber reden“.

Frau Manee fügte noch hinzu, dass es an ihrem Stand keine thailändische Preisliste für die angebotenen Speisen gibt. Allerdings würde sie zumindest ihren thailändischen Kunden immer sagen, dass es für sie natürlich einen anderen, günstigeren thailändischen Preis gibt.

Als an dem Tag, als der Reporter vor Ort war, thailändische Kunden an dem Essensstand vorbei gingen, hatte sie tatsächlich eine Preisliste, auf der die Preise für die Mahlzeiten zu lesen waren.

„Sie sagte mir, dass es für Thais einen günstigeren thailändischen Preis gibt, und die Zahlen auf der Speisekarte die Preise für die chinesischen Touristen und für die Farangs sind“, erklärte ein thailändischer Kunde namens Worapan Khunthongchan dem lokalen Fernsehsender Amarin TV.

„Laut der Speisekarte kostet ein Nudelgericht 80 Baht. Thais werden dagegen nur 60 Baht für das gleiche Nudelgericht berechnet“, fügte ihrer Freundin, mit der sie zusammen auf dem Neon Markt war hinzu.

Die Geschichte machte in den sozialen Netzwerken sehr schnell die Runde wurde von vielen thailändischen Internetnutzern sehr heftig kritisiert. Viele Nutzer kritisierten die Taktik der doppelten Preise und sagten, egal ob Thai oder Farang, alle Kunden sollten für ein Essen den gleichen Preis bezahlen.

„Ich verstehe das einfach nicht. Wer hat damit angefangen? Wer nutzt so etwas aus? Ausländer zahlen einen Preis. Thais dagegen bezahlen einen anderen, günstigeren Preis. Wir sind ihre Gastgeber. Wir sollten sie beeindrucken mit unserem Essen und unserer Freundlichkeit beeindrucken. Dann können sie ihren Freunden und ihrer Familie zu Hause von den guten Erfahrungen in Thailand erzählen und so vielleicht noch weitere Touristen ins Land holen. Die Regierung sollte sich um solche Fälle kümmern und sie genau überprüfen“, schreibt Boy Neverdies in seinem Kommentar.

„Wir fördern zwar den Tourismus, aber gleichzeitig lassen wir es zu, dass Touristen überzogene Preise bezahlen sollen“, schrieb ein anderer Nutzer.

Ein weiblicher Benutzer stimmte zumindest in einem Punkt mit den Beschwerden überein: „Ausländer sind auch Menschen“.

Nachdem Amarin TV über den Fall berichtet hatte, hat sich am Donnerstag auch das Handelsministerium zu Wort gemeldet und erklärt, dass es diese Angelegenheit untersuchen wird.

Gestern hat das Handelsministerium geantwortet, dass es die Angelegenheit untersuchen würde. Wenn der Verkäufer der Überforderung von ausländischen Kunden für schuldig befunden wird, würde sie mit einer Gefängnisstrafe von bis zu sieben Jahren, und / oder einer Geldstrafe von 100.000 Baht konfrontiert werden.

 

  • Quelle: Coconuts Bangkok