Tsunami Welle auf der indonesischen Insel Sulawesi fordert fast 400 Tote

Tsunami Welle auf der indonesischen Insel Sulawesi fordert fast 400 Tote

Sulawesi. Am Freitag löste ein Erdbeben der Stärke 7,5, dass sich rund 27 Kilometer nordöstlich von Donggala in einer Tiefe von etwa 10 Kilometern ereignete, eine 1,50 Meter hohe Tsunami Welle aus, die auf die 80 Kilometer entfernte Küstenstadt Palu traf. Laut den bisherigen Angaben der Behörden wurden dabei fast 400 Menschen getötet und weitere Hunderte Menschen zum Teil schwer verletzt.

Die Agentur für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik ( BMKG ) hatte nach dem starken Erdbeben um 17.02 Uhr nach Jakarta Zeit, wenige Stunden nach dem ersten Erdbeben, zuerst eine Tsunami Warnung erlassen. Allerdings wurde sie aus bisher noch nicht bekannten Gründen schon kurze Zeit später wieder aufgehoben.

Der Tsunami wurde durch ein starkes Beben ausgelöst, das Gebäude zum Einsturz brachte und Ortsansässige in höhere Gebiete flohen, als eine rund 1,50 Meter hohe Wasserwand auf Palu prallte. Dadurch kam es auch zu stundenlagen Stromausfällen in der Stadt.

Die nationale Katastrophenschutzbehörde gab die offizielle Zahl der Todesopfer mit 384 Menschen an, die alle in der vom Tsunami getroffenen Stadt Palu wohnten. Gleichzeitig warnte die Behörde jedoch davor, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigen würde. Laut den weiteren Angaben seien 540 Menschen schwer verletzt worden.

In der Stadt Palu,in der rund 350.000 Menschen leben, lagen nach der 1,50 Meter ( fünf Fuß ) hohen Tsunami Welle teilweise verschüttete bzw. von Trümmern bedeckte Leichen auf dem Boden. Verzweifelte Menschen liefen überall herum und suchten nach ihren Verwandten und Familienangehörigen.

Es gab auch Bedenken über den Aufenthaltsort von Hunderten von Menschen, die sich auf ein Strandfest vorbereiteten, das am Freitagabend in Palu beginnen sollte, teilte die Katastrophenbehörde mit.

Die Krankenhäuser waren von dem Zustrom von Verletzten überwältigt, viele Menschen wurden unter freiem Himmel behandelt, während andere Überlebende halfen, die sterblichen Überreste von Verstorbenen zu finden.

Ein Mann wurde gesehen, der die schlammige Leiche eines kleinen Kindes trug.

Dramatisches Videomaterial, das im obersten Stockwerk einer Parkrampe in Palu, fast 80 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt, aufgenommen wurde, zeigte Wellen, die mehrere Gebäude

„Ich bin gerade gelaufen, als ich sah, wie die Wellen Häuser an der Küste trafen“, sagte Palu-Bewohner Rusidanto, der wie viele Indonesier noch immer unter Schock stand.

Das flache 7,5 Magnitude Erdbeben war stärker als eine Reihe von Beben, die schon im Juli und August Hunderte Menschen auf der indonesischen Insel Lombok töteten.

Der indonesische Präsident Joko Widodo sagte, dass das Militär in die von der Katastrophe betroffene Region gerufen wurde, um den Such- und Rettungsteams zu helfen, Opfer und Leichen zu finden.

Zuvor hatte der Leiter des Such- und Rettungsdienstes des Landes, Herr Mohammed Syaugi, gegenüber der Nachrichten Agentur AFP mitgeteilt, dass örtliche Mitarbeiter “ viele “ Leichen gefunden hätten.

„Wir sind besonders besorgt über die Auswirkungen des Erdbebens auf Kinder, die anfälliger dafür sind, in Tsunamis weggeschwemmt zu werden“, sagte Tom Howells von Save the Children.

Menschen, die Hunderte von Kilometern vom Epizentrum entfernt lebten, berichteten, dass sie den massiven Erschütterungen ausgesetzt waren, die Stunden nach einem kleineren Ruck erfolgten, bei dem mindestens eine Person im selben Teil des Landes getötet wurde.

Palu und die umliegende Region sind seit dem Erdbeben am Freitag von etwa 100 weiteren Nachbeben getroffen worden.

Das Beben traf kurz vor 11:00 GMT am frühen Nachmittag kurz vor dem Zentrum von Sulawesi in einer Tiefe von 10 Kilometern auf, berichtet die Webseite der United States Geological Survey ( USGS ). Solche oberflächlichen Beben neigen dazu, zerstörerischer zu sein, berichtet USGS weiter.

Bilder von der Katastrophenschutzbehörde zeigten ein schwer beschädigtes Einkaufszentrum in Palu, wo mindestens ein Stockwerk auf das darunter liegenden Stockwerk eingestürzt war, während andere Fotos große Schäden an Gebäuden und großen Rissen auf den Gehwegen zeigten.

Die Agentur sagte weiter, dass auch zahlreiche Häuser und ein lokales Hotel zerstört wurden. Eine markante Stadtbrücke sollen dabei ebenfalls komplett zerstört und eingestürzt sein.

Eine wichtige Zufahrtsstraße sei schwer beschädigt worden und durch Erdrutsche blockiert worden, sagte die Katastrophenschutzbehörde.

Der Hauptflughafen in Palu, der Hauptstadt der Provinz Süd Sulawesi, wurde nach dem Tsunami geschlossen und sollte mindestens 24 Stunden geschlossen bleiben. Dadurch wurde jegliche Katastrophenhilfe weiter erschwert, berichten die lokalen Medien weiter.

Das Beben am Freitag wurde auch im äußersten Süden der Insel in seiner größten Stadt Makassar und im benachbarten Kalimantan, dem indonesischen Teil der Insel Borneo, spürbar.

Das erste Beben schlug ein, als die Abendgebete im größten muslimischen Land der Welt am heiligsten Tag der Woche begannen, als die Moscheen besonders gut besucht waren.

Indonesien ist eine der am meisten gefährdeten Nationen der Erde.

Es liegt am sogenannten Pazifischen “ Ring of Fire „, wo tektonische Platten kollidieren und viele der Vulkanausbrüche und Erdbeben der Welt auftreten.

Anfang dieses Jahres traf eine Serie von starken Erdbeben Lombok und tötete mehr als 550 Menschen auf der Ferieninsel und dem benachbarten Sumbawa.

Indonesien wurde von einer Reihe weiterer tödlicher Beben getroffen, einschließlich eines verheerenden Bebens der Stärke 9,1, das im Dezember 2004 vor der Küste von Sumatra auftraf.

Dieses Beben am zweiten Weihnachtstag löste einen Tsunami aus, der 220.000 Menschen in der gesamten Region tötete, darunter alleine 168.000 Menschen in Indonesien.

Im Jahr 2010 wurden etwa 430 Menschen getötet, als ein riesiges Erdbeben vor der Küste Sumatras einen Tsunami auslöste, während mehr als 600 bei einer Erdbebenkatastrophe auf der Insel Java getötet wurden.

 

https://www.youtube.com/watch?v=_K8QbhiSoNU

 

  • Quelle: The Nation