Bangkok. Die chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten in Bangkok und den umliegenden Provinzen pumpen Schwermetalle und andere Giftstoffe in die Luft und erhöhen damit das Smog Elend in der Hauptstadt. Bei lokalen Messungen wurden bereits gefährlich hohe PM 2,5 Schadstoffwerte registriert .
Gestern ( 4. Februar ), als die Thais chinesischer Abstammung ihre Neujahrsfeierlichkeiten zelebrierten, untersuchte die Nachrichtenseite „ The Nation „ mit einem tragbaren Luftqualitätsmonitor, die Schadstoffwerte in der Luft, um die Auswirkungen der Feierlichkeiten in Samut Sakhon im Bezirk Krathum Baen zu dokumentieren.
Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass der Rauch von Weihrauch, Feuerwerkskörpern und Räucherstäbchen die Luftverschmutzung auf ein gesundheitsschädigendes Maß ansteigen ließ.
Zu jedem chinesischen Neujahr werden im Bezirk Krathum Baen tausende Feuerwerkskörper in die Luft gejagt. Mit dem Klang des Feuerwerks werden zusätzlich in fast jedem Haushalt Kerzen, Räucherwerk und Räucherstäbchen anzündet, um die Ahnen und die chinesische Götter anzubeten. Eine öffentliche Warnung vor der seit Wochen andauernden Smog Krise in Bangkok und in den umliegenden Provinzen hat die Feiern in diesem Jahr nicht gedämpft.
In einigen Bereichen zeigten die mobilen Messungen, dass der weit verbreitete Rummel dank eines starken Südwindes die Luftverschmutzung im Freien nicht verschlimmert hat.
Die Messungen in den Häusern dagegen, in denen Kerzen und Weihrauch angezündet wurden, zeigten jedoch, dass die PM 2,5 Partikel auf ein gefährliches Niveau zwischen 200 und 450 Mikrogramm pro Kubikmeter gestiegen waren.
Unterdessen war auch die Qualität der Außenluft in der Nähe der chinesischen Schreine sehr ungesund, wobei die PM 2,5 Werte von etwa 80 bis 300 Mikrogramm / Meter aufgezeichnet wurden.
Die Luftqualität verschlechterte sich allerdings erheblich, als der Wind den beißenden und aufsehenerregenden Rauch der zahlreichen Feuerwerkskörper und der Räucherstäbchen in das benachbarte Wohngebiet brachte, wo der PM 2,5 Wert auf bis zu 700 Mikrogramm / Meter anstieg.
Herr Somnuck Jongmeewasin, ein Umweltexperte an der Silpakorn Universität wies darauf hin, dass brennendes Joss – Papier sehr hohe PM 2,5 Werte emittiert. Schlimmer noch, der Rauch und die Asche enthalten auch giftige Schwermetalle wie Blei, Chrom, Nickel und Mangan, fügte er hinzu.
„ Die am häufigsten verwendeten Joss – Papiere für traditionelle chinesische Rituale bestehen aus minderwertiger, mit Blei bemalter Papierfarbe, da dies die billigste Option ist. Dies setzt jedoch die schwerste Verschmutzung frei, wenn es verbrannt wird “, sagte Herr Somnuck.
„ Der Rauch und die mit PM 2,5 beladene Flugasche aus brennendem Joss – Papier enthalten schwerwiegende Bleigehalte, die sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Umwelt äußerst giftig sind „, betonte Herr Somnuck.
“ Eine längere Exposition bei dieser Art von Verschmutzung kann zu Lungenkrebs, Anämie, Nierenversagen, Parkinson – Krankheit und verzögerter Gehirnentwicklung bei Kindern führen “ fügte er weiter hinzu.
Herr Somnuck betonte auch, dass sowohl die Flugasche als auch die schwere Asche aus geräuchertem Papier als gefährlicher Abfall gelten und extra in spezialisierten Industrieabfallentsorgungsanlagen entsorgt werden müssen.
Er schlug vor, dass übrig gebliebene Joss – Papiere von den örtlichen Behörden abgeholt und in Verbrennungsanlagen mit geschlossenem System verbrannt werden, damit die Asche wie in vielen Industrieländern auch, ordnungsgemäß behandelt werden kann.
Beim Chinesischen Neujahr fand gestern eine Sondertagung des Nationalen Umweltausschusses zu Maßnahmen zur mittel- und langfristigen Bekämpfung von PM 2,5 statt.
Zu den Ergebnissen gehörte die Entscheidung, das tägliche Sicherheitslimit von PM 2,5 in Thailand von 50 auf 37,5 Mikrogramm / Meter zu erhöhen, um bessere Luftqualitätsstandards zu erreichen.
Der thailändische Direktor von Greenpeace, Herr Tara Buakamsri antwortete jedoch, dass es in Thailand an entscheidenden Maßnahmen zur Begrenzung der Luftverschmutzungsemissionen immer noch fehlte, während es in Wirklichkeit keinen neuen sicheren Standard PM 2,5 gab.
- Quelle: The Nation