Die Interkulturelle Stiftung fordert die transparente Untersuchung des Selbstmordversuchs eines Richters

Die Interkulturelle Stiftung fordert die transparente Untersuchung des Selbstmordversuchs eines Richters

Yala. Die Interkulturelle Stiftung „Cross Cultural Foundation“ (CrCF) hat den thailändischen Gerichtshof aufgefordert, alle Personen, die mit der angeblichen Äußerung von Richter Khanakorn Pianchana in Zusammenhang stehen, von ihren derzeitigen Ämtern zu entfernen. Die CrCF fordert eine umfassende und transparente Untersuchung des Selbstmordversuchs und über die Behauptungen des Richters, dass in einem von ihm verhandelten Strafverfahren in sein Urteil eingegriffen wurde.

Die Erklärung der Stiftung vom Sonntag (6. Oktober) war eine Reaktion auf den Selbstmordversuch von Richter Khanakorn. Der Richter soll sich im Gerichtssaal von Yala erschossen haben, um offenbar gegen die Einmischung seiner vorgesetzten Richter in sein Urteil zu protestieren.

Die Erklärung der Stiftung zitierte eine 25-seitige Erklärung, die Richter Khanakorn den Berichten zufolge auf seiner Facebook Seite veröffentlicht hatte, bevor sie wieder entfernt wurde. Die Aussage des Richters beschrieb den Berichten zufolge seine schwierige Situation und beschuldigte seine Vorgesetzten, dass sie in einem von ihm verhandelten Strafverfahren angeblich versucht haben, das Urteil zu ändern.

Die Stiftung berichtete über den Hintergrund des Rechtsstreits, der in dem 25-seitigen Dokument erarbeitet wurde.

Der Fall betraf fünf Angeklagte, denen vorgeworfen wurde, sie hätten am 11. Juni in der Provinz Yala einen Mord begangen. Ein mutmaßlicher Verbrecher wurde noch während des Kriegsrechts festgenommen, was dann zu weiteren Festnahmen führte. Schließlich wurden fünf Verdächtige des Mordes angeklagt.

Die Befragung der Verdächtigen wurde noch nach dem Sondergesetz durchgeführt, bevor der Fall an das normale Justizverfahren übergeben wurde. Richter Khanakorn fand die Beweise gegen die fünf Angeklagten schwach und sprach sein Urteil aus, indem er sie des Verbrechens freisprach.

Die Vorgesetzten des Richters griffen jedoch den Berichten zufolge ein und befahlen ihm, das Urteil, zu ändern und entsprechend umzuschreiben. Er sollte dabei für drei der Angeklagten die Todesstrafe und für die beiden anderen Personen die lebenslange Haftstrafe aussprechen.

Die Interkulturelle Stiftung „Cross Cultural Foundation“ (CrCF) glaubt, dass diese Reihe von Ereignissen Richter Khanakorn dazu veranlasst hatte, zu versuchen, sich im Gerichtssaal umzubringen.

Es wird allgemein angenommen, dass das 25-seitige Dokument von Richter Khanakorn verfasst wurde. Der Sprecher des Gerichtshofs, Suriya Hongwilai, sagte am Freitag (4. Oktober), dass eine vorläufige Untersuchung ergeben habe, dass der persönliche Stress des Richters der Grund für den Selbstmordversuch im Gerichtssaal gewesen sei. Gleichzeitig fügte er hinzu, dass das Gericht noch weitere Nachforschungen anstellen werde.

Die Interkulturelle Stiftung erklärte weiter, dass sie den Justizprozess in der südlichen Region seit mehr als 15 Jahren unterstützt und die Erklärung des Richters mit 25 Seiten für wichtig hielt, obwohl es sich dabei um eine einseitige Erzählung handelte.

Das Dokument muss weiter untersucht werden, um die Wahrheit für die Öffentlichkeit zu finden. Die Stiftung forderte drei Klagen vom Gerichtshof.

Erstens muss jede Person, die verdächtigt wird, an der misslichen Lage von Richter Khanakorn beteiligt gewesen zu sein, aus ihren Ämtern entlassen werden, um eine faire Untersuchung zu gewährleisten. Das designierte Untersuchungsteam sollte dabei auch Außenstehende Personen mit  einbeziehen.

Die Stiftung forderte dazu eine Untersuchung der angeblichen Sondermacht, die zu einem von Khanakorn angeführten unfairen Prozess gegen die Verdächtigen im tiefen Süden geführt hatte. Die Stiftung erklärte, dass dies ein wichtiger Fall sei und die Glaubwürdigkeit des Gerichtshofs auf die Probe stelle. Das Gericht musste angebliche unfaire Gerichtsverfahren untersuchen, um das Verfahren zu verbessern.

Die Justiz könne den Vorfall nicht einfach als persönliche Angelegenheit des Richters abtun und die Menschen frustrieren, sagt die CrCf. Es stehe viel auf dem Spiel, da dies das Vertrauen der Menschen in das Justizsystem beeinträchtigen könnte, fügte die Stiftung hinzu.

Währenddessen besuchte das Büro des Generalsekretärs der Justiz, Sawawut Benjakul, Richter Khanakorn im Krankenhaus und sagte, der Richter sei jetzt in Sicherheit und könne sich sogar unterhalten.

Herr Sarawut befragte ihn allerdings nicht über den Vorfall von Freitag (4. Oktober). Sarawut bekräftigte die Unabhängigkeit des Gerichtshofs und bestätigte, dass Richter Entscheidungen treffen könnten, ohne dass jemand dabei eingreifen würde.

Er sagte, die Justizkommission werde am Montag zusammentreten, um diesen Vorfall genau zu untersuchen. Viele Internetnutzer drückten ihre Unterstützung für Richter Khanakorn aus, während einige seine Aktion als politisch motiviert bezeichneten.

Die Debatte und die Hass Rede in den sozialen Medien zeigten, dass die Gesellschaft sehr politisch gespalten war, berichtet The Nation Thailand über den Fall.

 

  • Quelle: The Nation Thailand