NAKHON RATCHASIMA. Laut einem Bericht von Thai PBS World gehen die Ermittler zur Zeit davon aus, dass eine ungeklärte bzw. nicht bezahlte Maklerprovision aus einem Immobiliengeschäft das Motiv für den Amoklauf des Soldaten Jakrapanth im Einkaufszentrum Terminal 21 in Korat war.
Der Sergeant Major Jakrapanth fungierte als Makler für Frau Anong Mitchan, die nicht nur eine Immobilienentwicklerin, sondern auch die Schwiegermutter seines Kommandanten Oberst Ananrote Krasae war.
Die Untersuchung ergab, dass Jakrapanth seine Armeekollegen überredet hatte, Häuser oder Grundstücke von Frau Anong zu kaufen, die ihm bzw. auch ihr erhebliche Maklergebühren einbrachte. Er hatte bis auf die letzte Zahlung fast 50.000 Baht als Provision erhalten, worum er sie laut den Angaben der Medien wiederholt gebeten hatte.
Anschließend wurde am Samstag (8. Februar) ein Treffen in Frau Anongs Haus im Bezirk Muang von Nakhon Ratchasima arrangiert, bei dem Oberst Ananrote als Vermittler auftrat. Als sich die beiden Parteien in ihren Gesprächen jedoch offenbar nicht einig wurden, zog Jakrapanth seine Pistole und tötete sowohl Frau Anong als auch seinen Kommandeur Oberst Ananrote. Ein weiterer Angehöriger der Armee, der sich zu diesem Zeitpunkt auch im Haus befand, wurde dabei ebenfalls verletzt.
Der Ehemann von Frau Anong behauptete gegenüber den Ermittlern jedoch, dass seine Frau bereits die letzte Zahlung an einen anderen Makler geleistet hatte, dann angeblich an Soldat Jakrapanth weitergeleitet wurde. Offenbar hat er diese Zahlung aber nie erhalten. Er hat vermutlich gedacht, dass er absichtlich um seine Provision betrogen wurde, berichtet Thai PBS World in seinem Bericht.
Nach dem Vorfall im Haus von Frau Anong kehrte der Soldat in seine Kaserne zurück. Er schoss auf einen der Posten und griff nach seinem Dienstgewehr und etwas Munition. Dann ging er in die Waffenkammer, wo er ein HK-Sturmgewehr, ein M 60 Maschinengewehr und fast 800 Schuss Munition stahl.
Als er die Kaserne wieder verließ, fuhr er einen gestohlenen Humvee zum Einkaufszentrum Terminal 21 in der Innenstadt und eröffnete zufällig das Feuer auf zahlreiche Passanten und Kunden des Einkaufszentrums, die an diesem Makha Bucha Tag auf einen Tempel zusteuerten.
Phra Manaswin Thirungkulo, ein Mönch im Wat Pa Sattharam in der Gemeinde Hua Thaley im Bezirk Muang von Nakhon Ratchasima behauptet, am Samstag Zeuge einer weiteren Schießerei gewesen zu sein.
Der Mönch sagte, er sei im Waldtempel gewesen, als Jakrapanth mit dem gestohlenen Humvee in das Gelände des Tempels fuhr, das Fahrzeug dort abstellte und mit einem Sturmgewehr ausstieg.
Der Mönch sagte, er habe gesehen, wie der Soldat in aller Ruhe ein Magazin geladen hat. Dann soll er sein Gewehr gehoben und auf Fahrzeuge und auf die Menschen auf der Straße, auf der er stand, geschossen haben.
Der Mönch behauptete weiter, Jakrapanth sei an derselben Stelle geblieben und habe etwa eine halbe Stunde lang auf Passanten und Fahrzeuge im Bereich des Tempels geschossen. Ein Student, der ein Motorrad fuhr, wurde erschossen, und zwei Polizisten auf einem Motorrad wurden ebenfalls erschossen, sagte er.
Insgesamt wurden neun Menschen tot auf dieser Straße gefunden, berichten die thailändischen Medien.
Anschließend soll der Soldat mit dem gestohlenen Humvee zum Einkaufszentrum Terminal 21 in die Innenstadt von Korat gefahren sein. Als er in der Mall ankam, schoss er wahllos auf Käufer vor und in der Mall, wo er sich mehr als 12 Stunden lang versteckte und sich der Verhaftung widersetzte, bis er von den Behörden erschossen wurde.
Laut einem weiteren Bericht auf der thailändischen Webseite Sanook.com sollten diejenigen, die glauben, dass hochrangige thailändische Polizisten nur noch hinter ihren Schreibtischen sitzen und Befehle erteilen, möglicherweise noch einmal nachdenken.
Laut den Angaben und den Bildern von Sanook, soll der thailändische Polizeichef General Chakthip Chaijinda selber mitten im Geschehen gewesen sein, als am Wochenende im Einkaufszentrum Terminal 21 überall die Schüsse fielen.
Polizei General Chakthip, – ein Absolvent des FBI Teams zur Terrorismusbekämpfung – führte zusammen mit seinem Sohn, Polizei Hauptmann Chanan Chaijinda, die Beamten an der vordersten Front im Terminal 21 an.
In einem Video, in dem es einen Kugelhagel gab, hörte man den Chef rufen: „Er versteckt sich hinter der Säule“.
Bilder, die auf der Website von Police Thailand News enthüllt wurden, zeigten den Polizeichef mit einer automatischen Waffe und Schutzausrüstung.
Thai Bildunterschrift: #Big Pehs Team (Gen Chakthip Chainjindas Team)
Channel 3 lobte ihn für seine Führung und den erfolgreichen Abschluss des schockierenden Vorfalls, bei dem Dutzende getötet wurden, als ein Soldat aus einem Armeelager in die Innenstadt von Nakhon Ratchasima oder Korat, 250 Kilometer nordöstlich von Thailands Hauptstadt Bangkok, wütete.
Sanook berichtete, dass die Leute vor Ort auch online den Chef lobten. Sie sagten, er sei von 21 Uhr bis zum Morgen im Einkaufszentrum gewesen, als der Schütze schließlich erschossen wurde.
General Chakthip ist 60 Jahre alt und gehört zur gefeierten Klasse der 36, berichtete Sanook.
Als Absolvent des Vajiravudh College und der Cadet Academy der Royal Thai Police (RTP) belegte der General während seiner Ausbildung Kurse beim FBI in Quantico, Virginia.
Er wurde laut den Meldungen vom US Secret Service und anderen terroristischen Aktivitäten in Teamarbeit gegen Angriffe geschult und erfolgreich ausgebildet.
Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2015 ist er der Generalkommissar und Chef der Royal Thai Police.
General Chakthip ist in der thailändischen Öffentlichkeit weithin als „Big Peh“ bekannt.
- Quelle: Sanook, Thai PBS World