BANGKOK. Die neuen Reisehinweise des Gesundheitsministeriums für Japan und Singapur sorgen bei den thailändischen Touristen für Besorgnis. Immer mehr Reiseveranstalter werden von den besorgten Touristen aufgefordert, ihnen ihre bereits gebuchten und bezahlten Tickets wieder zurück zu erstatten.
Das Ministerium riet den Menschen am Dienstag (18. Februar), ihre Reise nach Japan und Singapur zu verschieben, während sich die beiden Länder mit dem tödlichen Coronavirus (Covid-19) auseinandersetzen.
Diejenigen, die es nicht vermeiden können, die beiden Länder zu besuchen, sollten entsprechende Maßnahmen ergreifen, um sich selbst zu schützen und sich darauf vorzubereiten, bei ihrer Rückkehr gemäß den Standardpraktiken der Länder auf das Virus untersucht zu werden, sagte Sopon Iamsirithaworn, der Leiter der Abteilung für übertragbare Krankheiten der Abteilung für Krankheitskontrolle.
Die thailändischen Gesundheitsbehörden haben bereits das Coronavirus Screening auf Besucher aus Japan und Singapur ausgeweitet, nachdem die Länder ebenfalls schon lokale Ansteckungsfälle gemeldet hatten.
Letztes Jahr haben die Thailänder mehr als 1,3 Millionen Besuche in Japan gemacht, was auf ihrer Liste der Top Reiseziele einen hohen Stellenwert hatte.
Sukhum Kanchanapimai, der ständige Sekretär für die öffentliche Gesundheit sagte, dass die Virusausbrüche in Japan und Singapur die „Stufe 3“ der innerstaatlichen Übertragung zwischen Einheimischen erreicht hätten, ohne dass besondere Aufzeichnungen über Treffen mit Chinesen vorliegen.
Thailänder, die in den letzten 14 Tagen die beiden Länder besucht hatten und Fieber hatten oder andere Symptome zeigten, müssen einen Arzt aufsuchen und würden kostenlos behandelt, sagte er.
Seit dem 1. Februar 2020 sind 31.336 Thailänder über den Flughafen Don Mueang nach Japan und 6.545 Thailänder nach Singapur gereist, berichtete die Einwanderungsbehörde am Dienstag (18. Februar).
Viele Reisende haben bereits am Dienstag darüber nachgedacht, ihre bereits geplanten Reisen in die beiden Länder abzusagen, nachdem das thailändische Ministerium den Touristen geraten hatte, sich von den bekannten Hochrisikoländern fernzuhalten.
Charoen Wangananont, der Vizepräsident der Thai Travel Agents Association sagte, eine große Anzahl von Thailändern habe fälschlicherweise geglaubt, das Ministerium habe Reisen nach Singapur und Japan verboten.
„Eigentlich hat es die Öffentlichkeit lediglich aufgefordert, ihre Reisen zu gefährdeten Zielen zu verschieben. Über 100 Reiseveranstalter haben Anfragen von Personen erhalten, die ihre Reisen im Voraus geplant haben“, sagte er am Dienstag gegenüber der Bangkok Post.
Herr Charoen sagte, obwohl die Reisenden ihre Reisen stornieren, können die Fluggesellschaften und die Reiseveranstalter ihren Kunden die bezahlten Reisen und Flüge nicht zurück erstatten, da sie immer noch ganz normal operieren.
„Da die Billigfluggesellschaften keine Tickets erstatten, wie können Reiseveranstalter das Geld zurückerstatten? Wer ist für die Schäden verantwortlich? Sie können nicht zulassen, dass die Reiseveranstalter die finanzielle Belastung dafür tragen“, sagte er.
Eine Reiseveranstalterin, die nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, dass rund 30 % ihrer Kunden, die Singapur und Japan besuchen möchten, bereits nach der Ankündigung des Ministeriums eine Rückerstattung beantragt hätten.
„Es gibt immer noch Thailänder, die Vietnam und Südkorea besuchen wollen. Allerdings setzt die Ankündigung des Ministeriums den anderen Reiseveranstaltern einen schweren Schlag zu. Ich habe bisher noch keine staatlichen Maßnahmen gesehen, die uns helfen könnten“, sagte sie.
In der Zwischenzeit hat die thailändische Botschaft in Tel Aviv den Thailändern geraten, Reisen nach Israel „bis auf weiteres“ zu verschieben, nachdem das Gesundheitsministerium Besuchern aus Thailand, Singapur, Hongkong und Macau eine 14-tägige Hausquarantäne auferlegt hatte.
Die Organisatoren der Thailand Health Expo haben am Dienstag beschlossen, die Veranstaltung vom 4. bis 8. März bis zum 2. bis 6. September 2020 zu verschieben.
Unterdessen wurde eine 74-jährige Chinesin, die einen „thailändischen Cocktail“ mit HIV- und Grippemedikamenten erhalten hatte, am Dienstag aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem sie sich vollständig von einer schweren Lungenentzündung im Zusammenhang mit Covid-19 erholt hatte, berichten die Medien.
Dr. Narong Aphikulvanich, der stellvertretende Generaldirektor der Abteilung für medizinische Dienste, sagte, der Cocktail aus den Medikamenten werde jetzt auch noch drei anderen Chinesen und einem thailändischen Patienten verabreicht.
17 Covid-19-Patienten in Thailand haben sich vollständig erholt, während die bereits bestätigten Fälle am Dienstag unverändert bei 35 blieben. Seit dem 3. Januar wurden insgesamt 817 Patienten auf das Virus untersucht und 82 ins Krankenhaus eingeliefert, berichtet die Bangkok Post.
- Quelle: Bangkok Post