YANGON. Die Wirtschaft Myanmars wird 2021, als Folge massiver Unruhen nach einem Militärputsch und einem erneuten Ausbruch des Coronavirus voraussichtlich um 18 % schrumpfen, teilte die Weltbank am Montag (26. Juli) mit
Das Land ist in Aufruhr, seit das Militär im Februar 2021 die Macht übernommen und ein blutiges Vorgehen gegen abweichende Meinungen eingeleitet hat, bei dem nach Angaben einer lokalen Überwachungsgruppe bisher bereits schon mehr als 900 Menschen getötet wurden.
Eine Massenbewegung des zivilen Ungehorsams hat auch die Wirtschaft lahmgelegt, viele Banken haben geschlossen und die Behörden sind nicht in der Lage, Rechnungen auszustellen oder Steuern einzuziehen.
„Die Wirtschaft ist bereits durch die Coronavirus Pandemie geschwächt und wird bei dem im September endenden Geschäftsjahr in Myanmar voraussichtlich um 18 % schrumpfen“, teilte die Weltbank mit.
„Stilllegungen, Streiks und Internet Ausfälle haben die Liquidität reduziert und den Bankensektor eingeschränkt“, hieß es, wobei die lokale Kyat Währung gegenüber dem US-Dollar um rund 23 % abwertete.
Der Rückgang würde bedeuten, dass die Wirtschaft Myanmars um etwa 30 % kleiner wäre, als sie es ohne Covid-19 und ohne die Übernahme durch das Militär gewesen wäre, sagte die Weltbank.
Der Anteil der in Armut lebenden Bevölkerung des Landes habe sich bis Anfang 2022 im Vergleich zu 2019 „wahrscheinlich mehr als verdoppelt“, fügte sie hinzu.
Nachdem das Militär 2011 seinen eisernen Griff gelockert hatte, strömten Investoren nach Myanmar und ebneten den Weg für demokratische Reformen und wirtschaftliche Liberalisierung in dem Land mit mehr als 50 Millionen Einwohnern.

Frauen tragen brennende Fackeln, während sie während einer Demonstration gegen den Militärputsch in Yangon am 14. Juli 2021 marschieren. (AFP-Foto)
Seit dem Putsch 2021 haben mehrere ausländische Investoren den Betrieb eingestellt oder sich ganz zurückgezogen.
Der norwegische Telekommunikationsriese Telenor ASA gab Anfang dieses Monats den Verkauf seiner Tochtergesellschaft in Myanmar bekannt, die mit 18 Millionen Mobilfunkkunden einer der führenden Betreiber des Landes ist.
Die Junta hat ihre Machtergreifung als Mittel zum Schutz der Demokratie mit Wahlbetrug bei den Wahlen im November begründet, die von Aung San Suu Kyis National League for Democracy gewonnen wurden.
- Quelle: Bangkok Post