SINGAPUR. Die Polizei hat im schlimmsten Geldwäschefall Singapurs die Kontrolle über Vermögenswerte im Wert von mehr als 1,7 Milliarden US-Dollar übernommen.
In einem Update vom Mittwoch teilte die Polizei mit, dass sie weitere Einsätze durchgeführt habe, nachdem im August zehn Ausländer wegen angeblicher Beteiligung an der Geldwäsche von Erlösen aus ihren Aktivitäten im Bereich der organisierten Kriminalität im Ausland festgenommen worden seien.
Dazu gehörten auch Betrug und Online Glücksspielaktivitäten.
Nach Angaben der Polizei seien bei diesen Einsätzen weitere Vermögenswerte beschlagnahmt und mit einem Verfügungsverbot belegt worden.
Die Polizei beschlagnahmte Bankkonten mit einem geschätzten Gesamtwert von mehr als 824 Millionen US-Dollar.
Außerdem wurde Bargeld, darunter auch Fremdwährungen, im Wert von über 55 Millionen US-Dollar beschlagnahmt.
Zu den weiteren beschlagnahmten Gegenständen gehören 68 Goldbarren, 294 Luxustaschen, 164 Luxusuhren, 546 Schmuckstücke, Kryptowährungen im Wert von mehr als 27 Millionen US-Dollar und 204 elektronische Geräte wie Computer und Mobiltelefone.
Darüber hinaus wurden Entsorgungsverbote für mehr als 110 Immobilien und 62 Fahrzeuge im Wert von mehr als 908 Millionen US-Dollar sowie für Spirituosenflaschen, Weinflaschen und diverse Ziergegenstände erlassen.
Die Anordnungen bedeuten, dass der Angeklagte diese Gegenstände nicht verkaufen darf.
Am 15. August führte die Polizei eine groß angelegte Razzia auf der ganzen Insel durch, an der über 400 Beamte unter der Leitung der Abteilung für Handelsangelegenheiten beteiligt waren, wobei gleichzeitig mehrere erstklassige Bungalows und Luxus-Eigentumswohnungen in ganz Singapur angegriffen wurden.
Neun Männer und eine Frau wurden festgenommen und am nächsten Tag wegen verschiedener Straftaten angeklagt, darunter Geldwäsche, Urkundenfälschung und Widerstand gegen die Festnahme. Sie sind 31 bis 44 Jahre alt, stammen ursprünglich aus China und haben heute verschiedene Nationalitäten.
Seit ihrer Festnahme sind sie mehrmals per Videoschalte vor Gericht erschienen.
Die Staatsanwaltschaft sprach sich gegen eine Freilassung der zehn Personen auf Kaution aus und verwies auf die Gefahr einer Verfälschung von Beweismitteln und einer Absprache zwischen ihnen.
Die Straits Times berichtete am 28. August, dass die Ermittler auch 24 Personen untersuchten, die mit den Angeklagten in Verbindung stehen, wobei die Polizei ihre Vermögenswerte und Unternehmen, an denen sie beteiligt waren, durchforstete.
Das Justizministerium sandte am 27. August eine Aufforderung an Händler von Edelmetallen und Edelsteinen, ihre Unterlagen auf mögliche verdächtige Transaktionen dieser 24 Personen zu überprüfen.
In einer anschließenden Anhörung vor Gericht stellte die Staatsanwaltschaft fest, dass es sich bei den Verdächtigen um Ehefrauen und Verwandte der zehn Angeklagten handelte.
- Quelle: Asia News Network, The Nation Thailand