BANGKOK. Bhumjaithai Führer Anutin Charnvirakul erklärte heute, dass er nicht für das Amt des Premierministers kandidieren werde, wenn Premierminister Srettha Thavisin angeklagt wird. Anutin, der auch stellvertretender Premierminister und Innenminister ist, stellte seine Position als Reaktion auf Spekulationen über seinen möglichen Aufstieg klar.
Diese Spekulationen gehen auf ein laufendes Amtsenthebungsverfahren gegen Srettha zurück. Das Verfassungsgericht wird am 14. August ein Urteil über die Vorwürfe fällen, Srettha habe die Verfassung und die politische Ethik schwer verletzt, indem er Pichit Chuenban, einen ehemaligen Anwalt von Pheu Thais faktischen Chef Thaksin Shinawatra und ehemaligen Strafgefangenen, zum Minister im Büro des Premierministers ernannte.
Angesichts dieser Entwicklungen betonte Anutin, dass er nicht die Absicht habe, das Amt des Premierministers zu übernehmen. Er wies darauf hin, dass die Pheu Thai Partei als Kern der gegenwärtigen Koalitionsregierung über die größte Zahl der Koalitionsabgeordneten verfügt. Daher sollte es ihr Vorrecht sein, einen Nachfolger zu nominieren, falls Srettha angeklagt wird.
Anutin meinte, dass Phumtham Wechayachai, eine Schlüsselfigur innerhalb der Pheu Thai und einflussreicher Akteur bei den Koalitionsverhandlungen, wahrscheinlich mit der Suche nach einem geeigneten Kandidaten beauftragt werden würde. Phumtham spielte eine entscheidende Rolle bei der Bildung der von Pheu Thai geführten Koalitionsregierung und der Zuteilung der Kabinettsposten.
Zu den möglichen Kandidaten für das Amt des Premierministers, sollte Srettha abgesetzt werden, zählen Paetongtarn Shinawatra, Thaksins Tochter und Pheu Thai Führerin, die Pheu Thai Abgeordnete Chaikasem Nitisiri, der Palang-Pracharath Führer Prawit Wongsuwan und Anutin selbst. Anutins ausdrückliche Weigerung, sich um das Amt zu bewerben, schränkt das Feld jedoch ein.
Diese politische Intrige fügt der ohnehin schon dynamischen politischen Landschaft Thailands eine weitere Komplexitätsebene hinzu , wobei die Aufmerksamkeit nun auf das bevorstehende Gerichtsurteil und seine möglichen Auswirkungen gerichtet ist.
- Quelle: ASEAN NOW