BANGKOK. Der Baht legt zu und die thailändische Zinsen stehen vor einer Senkung, berichten die lokalen Medien. Analysten gehen davon aus, dass die Notenbank bereits bei ihrer Sitzung Mitte Oktober entsprechende Maßnahmen ergreifen könnte.
Die rasche Aufwertung des Baht könnte die Bank von Thailand dazu veranlassen, die Zinsen bereits bei ihrer Sitzung Mitte Oktober zu senken , sagen Analysten, da anhaltende Zuflüsse eine weitere Stärkung der Währung unterstützen würden.
Kasem Prunratanamala, Forschungsleiter bei CGS International Securities (Thailand), sagte, der Baht habe im bisherigen Jahresverlauf gegenüber dem US-Dollar um fast 4 % zugelegt, und zwar schneller als vergleichbare Währungen in der Region.
Inzwischen ist die Inflation seit dem zweiten Quartal 2023 rapide gesunken und wird im Jahresdurchschnitt voraussichtlich nur noch 0,8% betragen, was unter dem Zielbereich der Zentralbank von 1 – 3% liegt. Dieses Ziel werde nächste Woche auf der Tagesordnung der Gespräche zwischen der Zentralbank und dem Finanzministerium stehen, sagte Minister Pichai Chunhavajira am Dienstag.
Der Baht habe seit Juli deutlich an Wert gewonnen und die Inflation sei für die Zentralbank nun weniger ein Grund zur Sorge, sagte Kasem.
„Wir glauben nicht, dass die Inflation dieses oder nächstes Jahr das Hauptanliegen der thailändischen Wirtschaft sein wird. Das gibt der thailändischen Notenbank einen gewissen Spielraum, ihren Leitzins zu senken, insbesondere angesichts der schwachen Binnenwirtschaft“, sagte er.
Dem Kasikorn Research Center zufolge wurde der Baht am frühen Dienstag bei 32,97-99 zum Dollar gehandelt und lag damit leicht über dem Schlusskurs vom Montag von 33,01, was teilweise durch den historischen Höchststand des weltweiten Goldpreises unterstützt wurde.
Die Denkfabrik erwartet, dass sich der Baht diese Woche in einer Spanne zwischen 33,00 und 33,50 bewegen wird.
Herr Kasem sagte, dass Analysten erwarten, dass die US-Notenbank die Leitzinsen in den nächsten beiden Sitzungen dieses Jahres um weitere 75 Basispunkte senken wird, nachdem die US-Notenbank ihren Leitzins letzte Woche um 50 Basispunkte auf einen Bereich von 4,75% bis 5% gesenkt hat. Der Markt geht davon aus, dass der Leitzins bis Ende 2025 auf 3% sinken könnte.
Die aggressiven Zinssenkungen der Fed würden weitere Kapitalströme auf den thailändischen Markt bringen, was wiederum den Baht weiter in die Höhe treiben könnte, sagte er.
„Angesichts der schwachen Binnenwirtschaft und des starken Baht erwarten wir, dass die Bank von Thailand ihren Zinssatz bei der nächsten Sitzung am 16. Oktober um 25 Basispunkte auf 2,25 % senkt“, sagte Herr Kasem.
„Selbst mit der Senkung wird der thailändische Leitzins wahrscheinlich langsamer sinken als in anderen Ländern der Region, was den Druck auf die Zentralbank erhöhen sollte, zu reagieren, da dies die Exporte des Landes beeinträchtigen könnte.“
CGS gehe davon aus, dass die Zentralbank den Leitzins im nächsten Jahr um 50 Basispunkte senken werde, sodass der Leitzins bis Ende 2025 bei 1,75 % und damit auf dem Niveau vor der Pandemie liege, sagte er.
Asia Plus Securities erwartet außerdem, dass der geldpolitische Ausschuss (MPC) der Zentralbank rasch Maßnahmen zur Stabilisierung des Baht ergreifen wird.
Dem Broker zufolge hat die thailändische Währung schnell an Stärke gewonnen, als der US-Dollar nach der Zinssenkung der Fed schwächer wurde. Im bisherigen Quartal hat der Baht um 10,3 Prozent zugelegt, das ist der stärkste Wert unter den asiatischen Währungen, und seinen höchsten Stand seit 25 Jahren erreicht.
„Thailands Leitzins könnte bei einer der beiden verbleibenden MPC-Sitzungen am 16. Oktober oder 18. Dezember um 25 Basispunkte gesenkt werden“, hieß es in einer Forschungsnotiz von Asia Plus.
- Quelle: Bangkok Post