BANGKOK. Thailands regierende Pheu Thai Partei führt eine Kampagne zur Einführung von Anti-Putsch-Gesetzen an, die die Macht des Militärs im politischen Bereich einschränken sollen.
Dieser Schritt ist Teil einer umfassenderen Strategie zum Schutz der Demokratie des Landes durch die Verhinderung künftiger Militärputsche, die Thailands politische Landschaft in der Vergangenheit erschüttert haben.
Die Partei unter Führung ihres einflussreichen Führers Thaksin Shinawatra, der selbst durch den Putsch im Jahr 2006 gestürzt wurde, ist entschlossen dafür zu sorgen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen.
Dieser Gesetzesvorstoß ist zugleich eine Reaktion auf den Putsch im Jahr 2014, in dessen Folge Thaksins Schwester, die ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra, aus dem Amt entfernt wurde.
Mit dem Gesetzesentwurf soll das Bürokratiegesetz des Verteidigungsministeriums geändert werden. Militärangehörigen soll dadurch ungeachtet ihres Dienstgrads die Möglichkeit gegeben werden, Befehle, die zu einem Putsch führen könnten, rechtmäßig zu verweigern.
Dadurch würden die Soldaten vor möglichen Disziplinar- oder Strafklagen geschützt und der Einfluss krimineller Militärkommandanten würde verringert.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Gesetzesentwurfs ist die Übertragung wichtiger Ernennungsbefugnisse des Militärs auf die Zivilregierung.
Das bestehende System ermöglicht es dem Verteidigungsministerium, das gegenwärtig unter der Führung von Phumtham Wechayachai, einem engen Verbündeten Thaksins, steht, die Beförderungen und Ernennungen von Armeegenerälen, Marineadmiralen und Luftmarschällen zu überwachen.
Das Ziel besteht in der Zukunft darin, dem Kabinett unter Vorsitz von Premierministerin Paetongtarn Shinawatra, Thaksins Tochter, eine größere Kontrolle über diese Entscheidungen einzuräumen.
Durch die Verlagerung dieser Verantwortung hofft die Regierung, persönliche Voreingenommenheit und Vetternwirtschaft zu beseitigen, die in den Entscheidungsprozessen des Militärs historisch eine Rolle gespielt haben. Kritiker argumentieren, dass das Fehlen solcher Kontrollen oft die Bedingungen für Militärputsche begünstigt habe.

Dieser Schritt ist Teil einer umfassenderen Strategie zum Schutz der Demokratie des Landes durch die Verhinderung künftiger Militärputsche, die Thailands politische Landschaft in der Vergangenheit erschüttert haben.
Die öffentliche Meinung scheint diesen Reformen gegenüber überwiegend positiv eingestellt zu sein. Bei den jüngsten öffentlichen Anhörungen, die von der Pheu Thai-Partei organisiert wurden, unterstützten beachtliche 89 Prozent der 11.230 Teilnehmer die Gesetzesmaßnahmen, was den starken öffentlichen Rückhalt für eine Eindämmung militärischer Einmischung in die Politik unterstreicht.
Es wird erwartet, dass der Gesetzentwurf gegen den Putsch demnächst dem Parlament vorgelegt wird. Er spiegelt das Engagement der Pheu Thai Partei wider, eine demokratische Regierungsführung in Thailand zu stärken.
Allerdings werde der Gesetzesentwurf mit Sicherheit intensiver Prüfung und Debatten ausgesetzt sein, nicht nur von Abgeordneten mit militärischem Bezug, sondern auch von den Oppositionsparteien, berichtete die Thai Newsroom.
- Quelle: ASEAN NOW, Thai News Room