BANGKOK. Die Leiche des ehemaligen Polizeiobersten Thitisan „Joe Ferrari“ Utthanaphon wurde in seiner Zelle im Zentralgefängnis Klong Prem in Bangkok gefunden . Er war offenbar erhängt worden. Sein Fall, der in den thailändischen Medien große Aufmerksamkeit erregte, hat erneut zu einer intensiven Untersuchung der Haftbedingungen, Selbstmord und des Justizsystems geführt.
Erste Berichte des Central Institute of Forensic Science (CIFS) deuten darauf hin, dass Selbstmord durch Erhängen die Haupttodesursache für Thitisan zu sein scheint.
Dr. Worawee Waiyawuth, stellvertretender Direktor des CIFS, erklärte auf einer Pressekonferenz, dass Thitisan angeblich ein kleines Handtuch benutzt habe, um Selbstmord zu begehen. Die Spuren an seinem Hals ließen darauf schließen, dass ein solches Handtuch als provisorische Schlinge verwendet wurde.
Thitisan, der für sein prominentes Leben und seine berüchtigte Autosammlung bekannt war, die ihm den Spitznamen „Joe Ferrari“ einbrachte, war zuvor zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.
Seine Verurteilung ergab sich aus seiner Beteiligung an der Folterung und Ermordung eines Drogenverdächtigen im Jahr 2021 – ein Fall, der in Thailand einen Nerv getroffen und zu öffentlicher Empörung und Diskussionen über Korruption bei der Polizei geführt hatte.

Die Autopsie ergab einige Blutergüsse an Thitisans Körper, insbesondere an seinem Rücken und seiner Hüfte, es handelte sich dabei jedoch vermutlich um alte Verletzungen.
Das Vorhandensein von Blut an der Zellstelle könnte laut Dr. Worawee auch ein natürlicher postmortaler Vorfall sein. Dennoch wurden Gewebeproben für weitere Tests entnommen, um die vorläufigen Ergebnisse zu bestätigen.
Trotz dieser Ergebnisse sind Thitisans Verwandte noch immer nicht davon überzeugt, dass es Selbstmord war. Sie haben sich dafür entschieden, seinen Leichnam zur erneuten Autopsie an die Chulalongkorn Universität zu schicken, um eine zweite Meinung zu den Umständen seines Todes einzuholen.
Die Spannungen nehmen zu, während weiterhin Fragen offen bleiben, wie jemand in einer angeblich überwachten Umgebung Selbstmord begehen kann.
Um die Situation noch spannender zu machen, meldeten Beamte des Zentralgefängnisses Klong Prem am Freitag gegen 20:30 Uhr Thitisans Tod. Es wurde eine erschreckende Szene geschildert: Ein lebloser Thitisan sackte gegen die Zellentür, mit einem Handtuch um den Hals und gequetschten Fingern, was auf einen Kampf in seinen letzten Augenblicken hindeutet.
Kompliziert wurde der Vorfall dadurch, dass Thitisans Mutter im Februar Beschwerde eingelegt hatte, in der sie behauptete, ihr Sohn sei zuvor von einem Gefängniswärter angegriffen worden.
Sie behauptete, dieser Vorfall sei erfolgt, nachdem er einen Mithäftling wegen Fehlverhaltens angezeigt hatte. Solche Behauptungen vertiefen das Mysterium und verstärken die Zurückhaltung der Familie, die Selbstmordtheorie ohne umfassende Beweise zu akzeptieren.
Während die Ermittlungen noch im Gange sind und unter anderem Videoüberwachungsmaterial und andere Beweismittel ausgewertet werden, stehen die thailändischen Behörden weiterhin im Fokus, um sicherzustellen, dass alle Umstände, die zu Thitisans Tod geführt haben, transparent untersucht werden, berichtete die Bangkok Post.
- Quelle: ASEAN NOW, Bangkok Post