BANGKOK. In Thailand hat ein Mitarbeiter von Gesundheitsminister Somsak Thepsutin die thailändische Ärztekammer um die Vorlage wichtiger Dokumente zur Krankenhausbehandlung des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra gebeten. Die Dokumente sind unerlässlich, um das Verhalten dreier Ärzte zu beurteilen, die wegen angeblicher Falschdarstellungen von Thaksins Gesundheitszustand disziplinarisch belangt werden. Dadurch konnte dieser seine Haftstrafe in einer VIP-Suite des Krankenhauses absitzen.
Am Mittwoch setzte Vizeminister Thanakrit Jitareerat dem Rat eine Frist von 15 Tagen, um diese Dokumente vorzulegen. Eine zügige Einreichung könnte dazu führen, dass der zehnköpfige Überprüfungsausschuss, der die Ergebnisse des Rates neu bewertet, bald wieder zusammentritt und die Beratungen möglicherweise noch in dieser Woche abschließt. Weitere Verzögerungen würden die Verhandlungen jedoch auf Montag verschieben.
Minister Somsak, Ehrenvorsitzender des Rates, nimmt alle auf der Sitzung geäußerten Meinungen entgegen. Er hat die Befugnis, den Vorschlag des Rates für Disziplinarmaßnahmen anzunehmen oder abzulehnen. Seine Entscheidung, die bis zum 30. Mai fällig ist, könnte entweder die Disziplinarmaßnahmen bestätigen oder eine Begründung für ein etwaiges Veto erfordern; diese Entscheidung liegt weiterhin in seinem Ermessen. Sollte er den Beschluss des Rates ablehnen, bedarf es einer Zweidrittelmehrheit des gesamten 70-köpfigen Ärzterats, um seine Entscheidung aufzuheben.
Herr Thanakrit betonte Rechenschaftspflicht und Transparenz und wies darauf hin, dass der Überprüfungsausschuss streng im Rahmen der verfügbaren Unterlagen arbeite und keine externen Eingaben akzeptiere. Die fehlenden Dokumente beziehen sich auf ursprüngliche Beschwerden und notwendige Verfahrensdetails, die für die Beratungen von entscheidender Bedeutung sind.
Der Fall hat erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit erregt, insbesondere im Hinblick auf die Beteiligung eines möglicherweise voreingenommenen Ausschussmitglieds. Herr Thanakrit betonte die Bedeutung eines unvoreingenommenen Ansatzes und betonte, dass sich der Ausschuss, der sich aus Juristen und Medizinern zusammensetzt, einer fairen Beurteilung ohne politische Einflussnahme verschrieben habe.

Thaksin kehrte im August 2023 nach 15 Jahren Exil nach Thailand zurück. Ursprünglich war er wegen Machtmissbrauchs zu acht Jahren Haft verurteilt worden, doch seine Strafe wurde durch königliche Begnadigung auf ein Jahr reduziert. Medizinische Probleme führten zu seiner Verlegung vom Gefängnis ins Police General Hospital, wo er Berichten zufolge sechs Monate in einer VIP-Suite verbrachte, auf eigene Kosten.
Während die Ermittlungen andauern, wird die Strafkammer des Obersten Gerichtshofs für politische Ämter nächsten Monat eine Untersuchung einleiten, um zu klären, ob Thaksins Urteil angemessen vollstreckt wurde. Im Rahmen dieser Untersuchung werden Thaksin und seine Tochter, die derzeitige Premierministerin Paetongtarn, aussagen und weitere Einblicke in diesen viel beachteten Fall gewinnen.
- Quelle: ASEAN Now, Bangkok Post