In einer dramatischen Wendung drohte Kambodschas Senatspräsident Hun Sen mit der Verhaftung thailändischer Politiker, weil diese in kambodschanisches Territorium eingedrungen seien und den Tod kambodschanischer Bürger verursacht hätten.

Hun Sen droht im Grenzstreit mit der Verhaftung thailändischer Politiker

PHNOM PENH / BANGKOK. In einer dramatischen Wendung drohte Kambodschas Senatspräsident Hun Sen mit der Verhaftung thailändischer Politiker, weil diese in kambodschanisches Territorium eingedrungen seien und den Tod kambodschanischer Bürger verursacht hätten. Diese kühne Aussage erschien auf Hun Sens Facebook-Seite als Reaktion auf die Drohungen Thailands, ihn und seinen Sohn, Premierminister Hun Manet, wegen angeblich tödlicher Angriffe auf Thailand zu verklagen.

Die Situation eskalierte, nachdem Thailands amtierender Premierminister Phumtham Wechayachai angekündigt hatte, seine Regierung plane, sowohl straf- als auch zivilrechtliche Schritte gegen die Familie Hun einzuleiten. Phumtham Wechayachai warf Kambodscha vor, mit militärischer Gewalt die thailändische Souveränität zu gefährden und seinen Bürgern zu schaden. Er erklärte: „Wenn sie in Thailand angetroffen werden, werden sie sofort verhaftet.“

Hun Sen reagierte umgehend mit einem Post: „Wenn Thailand kambodschanische Politiker verhaften kann, könnte Kambodscha auch thailändische Politiker verhaften, die für die Tötung unserer Bürger verantwortlich sind.“ Er kritisierte Phumthams diplomatisches Geschick und bemerkte, dass seine Rolle als amtierender Premierminister bald enden würde. Außerdem warf er ihm Unkenntnis in Bezug auf Gesetze und Diplomatie vor.

Phumtham übernahm das Amt des amtierenden Premierministers, nachdem das thailändische Verfassungsgericht Premierministerin Paetongtarn Shinawatra suspendiert hatte. Der Grund dafür war ein durchgesickertes Gespräch mit Hun Sen über Grenzkonflikte. Hun Sen stellte die Frage, ob Thailands Maßnahmen darauf abzielten, das Vertrauen wiederherzustellen oder weitere Konflikte zu provozieren und damit den jüngsten Waffenstillstand zu gefährden.

Weitere Einzelheiten wurden bekannt, als Phumtham nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats die Prozessstrategie der Regierung darlegte. Thailändische Bürger und Regierungsstellen, die von den Grenzkonflikten betroffen sind, werden gebeten, Beschwerden bei der Provinzpolizei der Region 3 einzureichen. Diese Region umfasst Regionen wie Si Sa Ket, Buri Ram, Surin und Ubon Ratchathani – Gebiete, die Kambodscha während der jüngsten Kämpfe schwer getroffen hat.

 

In einer dramatischen Wendung drohte Kambodschas Senatspräsident Hun Sen mit der Verhaftung thailändischer Politiker, weil diese in kambodschanisches Territorium eingedrungen seien und den Tod kambodschanischer Bürger verursacht hätten.
In einer dramatischen Wendung drohte Kambodschas Senatspräsident Hun Sen mit der Verhaftung thailändischer Politiker, weil diese in kambodschanisches Territorium eingedrungen seien und den Tod kambodschanischer Bürger verursacht hätten.

 

In diesem Konflikt wurden Tausende thailändische Bürger aus ihren Häusern vertrieben, berichtete Thai PBS World.

Phumtham stellte klar, dass Thailand seine rechtlichen Schritte auf nationale Gerichte beschränken wolle und keine internationalen Gerichtsverfahren gegen die kambodschanische Führung in Erwägung ziehe.

Das Tauziehen zwischen diesen Nachbarstaaten ist derzeit in einer heiklen Schwebe, und auf beiden Seiten drohen rechtliche und diplomatische Konsequenzen.

Dieser eskalierende Konflikt unterstreicht den fragilen Zustand der Beziehungen zwischen Thailand und Kambodscha, da sich beide Seiten auf mögliche rechtliche und politische Folgen vorbereiten.

 

  • Quelle: ASEAN Now, Thai PBS World