Polizei muss die Dämme in Prachinburi vor wütenden Anwohnern schützen

pp Prachinburi.  Die Provinz gehört nach wie vor zu den Gebieten, die bisher am stärksten vom Hochwasser betroffen wurden. Seit Wochen gibt es kaum noch einen trockenen Fleck Land in der Provinz. Wie wir bereits berichteten und in diversen Videos eindrucksvoll zu sehen war, gleichen die Straßen der Hauptstadt eher einem reißenden Fluss als einer Geschäftsstrasse.

Mit ein Grund für das permanent stehende Hochwasser sind die Dämme zum Schutz der Industriegebiete unterhalb der Provinz Prachinburi. Die Behörden möchten ihre Versprechungen, die sie den Fabrikbesitzern und Investoren gegeben haben, in jedem Falle halten.

Immer wieder hatten sie betont und versichert, dass für die teueren Fabrikationsanlagen keine Gefahr einer Überschwemmung bestehe. Aus diesem Grunde wurden immer mehr Dämme in der Provinz errichtet. Mit am schlimmsten hat es die Gemeinde Kabin Buri getroffen.

Hier hatten sich die Bewohner bereits mehrfach über das Unvermögen der Behörden beschwert. In einigen Teilen der Stadt steht das Wasser bis zu 1,70 Meter hoch. Dazu kommt, dass die Bewohner bereits seit Mitte Juni unter den Folgen der anhaltenden Regenfälle leiden.

Im Juni wurde nach stundenlangen anhaltenden Regenfällen eine wichtige hölzerne Verbindungsbrücke über den Fluss ein Opfer der Fluten und brach zusammen. Die Liste der Überschwemmungen und Berichte über die Schäden in der Provinz nehmen einfach kein Ende.

Da kann man gut verstehen, dass die Bewohner gegen Ende September endgültig genug vom Hochwasser haben und drohten, die Schleusen in Richtung Bangkok selber zu öffnen. Es kam erneut zu Protesten der Bürger die sich beschwerten, dass sie nur deswegen im Wasser ertrinken, weil die Behörden die Schleusen in Richtung Bangkok weiter geschlossen halten.

Vergangene Nacht hatten sich dann mehrere Anwohner zusammengetan und mit Spitzhacken und Schaufeln bewaffnet. Anschließend begannen sie, einige der von den Behörden errichteten Erdwälle zu zerstören. Dabei ging es ihnen, wie sie versicherten, nur darum, ihre eigenen Häuser vor dem Untergang zu retten.

Schließlich musste die Polizei eingreifen um eine weitere Zerstörung der Dämme zu verhindern. Sie konnten die Bewohner zunächst überzeugen, von ihrem Vorhaben abzusehen. Die Bewohner erhielten erstaunlicherweise die Zusicherung, dass der von ihnen angerichtete Schaden nicht repariert, und die Dämme auch nicht weiter erhöht werden. Außerdem wollten ihnen die Behörden weitere Sandsäcke zu Verfügung stellen, damit sie ihre Häuser notdürftig vor dem eindringenden Wasser schützen können.

Anscheinend wollten sich die Behörden aber nicht auf die Zusagen der Anwohner verlassen und haben sicherheitshalber einige Polizeiposten zum Schutz der Dämme aufgestellt.

Nach wie vor besteht allerdings die Gefahr, dass der angekündigte Taifun Nari morgen in Thailand eintreffen wird und erneut für starken regen sorgt.