pp Bangkok. In Zusammenarbeit mit mehreren Polizeidienststellen konnten die Beamten eine bestens organisierte Call-Center-Bande sprengen und acht Personen im Alter zwischen 19 und 36 Jahren verhaften. Die Bande hatte sich am Telefon als Angestellte des „Legal Department of Execution“ ausgegeben und behauptet, sie würden im Auftrag von Anwälten und der Polizei handeln.
Die Bande hatte sich eine Datenbank mit über 1.000 Adressen von Schuldnern angelegt. Dabei handelte es sich größtenteils um Personen, die sich ein Kraftfahrzeug auf Abzahlung zugelegt hatten. Ein weiterer Teil der geprellten Personen hatte sich einen Kredit für sonstige Gegenstände aufgenommen.
Wie die Beamten ermitteln konnten, hatten sich die Betrüger die Daten von Inkassobüros besorgt und dafür bezahlt. Außerdem stammten die Daten von einer Finanzierungsgesellschaft die sich auf Kredite für Kraftfahrzeuge spezialisiert hatte.
Dabei ging die Bande immer nach dem gleichen Schema vor. Ein Mann rief die „Kunden“ an und gab sich als Anwalt aus. Er erklärte den verdutzten Schuldnern, dass sie schnellstens ihre Schulden zu bezahlen hätten, da ihnen ansonsten ein Haftbefehl drohen würde. Seine angeblichen Mitarbeiter hätten bereits den Auftrag, ihr Eigentum zu beschlagnahmen und sie bei einem Gericht vorzuführen.
Da die Bande laut einiger erpresster Personen über erstaunlich detaillierte Angaben wie Geburtsdatum, Konto-Nr. und Id-Karten Nr. und sonstige Details verfügten, gingen die Schuldner davon aus, dass es sich hier um eine rechtmäßige Aktion handeln würde.
Die meisten der angerufenen Personen sollen sich demnach sofort auf den Weg gemacht und die geforderte Summe auf das Konto der Bande überwiesen haben.
Etwa zehn Personen erstatteten jedoch Anzeige bei der Polizei der Bangmod Polizeistation. Die Beamten gehen allerdings davon aus, dass es Hunderte von geschädigten Personen gibt. Sie ahnen vermutlich noch nicht einmal, dass sie an eine Bande von Betrügern geraten sind.
Nachdem die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen hatten, konnten sie die achtköpfige Bande in einem Geschäftshaus in der Phraram-2 Straße, Soi-1, im Jomthong Viertel von Bangkok verhaften. Dabei wurden acht Handys und neun Notebooks beschlagnahmt. Auf den Notebooks fanden die Ermittler die Namen, Telefon Nummern und sonstige Informationen der Kreditnehmer.
Da die Bande bereits seit gut zwei Jahren am Werk war, gehen die Beamten von sehr vielen geschädigten Personen aus. Die Bande hatte sogar eine eigene Personalabteilung die für die täglich ausgezahlten Löhne an die kriminellen Mitarbeiter zuständig war.
Die Polizei ist nun auf der Suche nach weiteren Geschädigten der Erpresserbande die sogar offiziell als „“Maximum Collection Co. Ltd.” bei den Behörden registriert war. Opfer, die ebenfalls von dieser „Firma“ betrogen worden, sollen sich bitte auf der Polizeistation Bangmod in Bangkok melden.