Inhaftierung von zwei Schauspielern wegen Majestätsbeleidigung führt zu internationaler Kritik an Thailand

pp Bangkok. Der 24-jährige Patiwat Saraiyaem, ein Student im vierten Jahr an der Universität in Khon Kaen und Frau Pornthip Munkong, die 27 Jahr alte ehemalige Koordinatorin der Prakai Fai Theatertruppe wurden für schuldig befunden, bei der Aufführung des Theaterstücks „Eine Wolfs Braut“ seine Majestät den König beleidigt zu haben. Sie wurden zu jeweils zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Das Theaterstück wurde zum 40. Jahrestag des Aufstands vom 14. Oktober 1973 an der Thammasat Universität aufgeführt. Das Paar wurde nach der Aufführung  im August letzten Jahres wegen Majestätsbeleidigung verhaftet.

Da sich die beiden Angeklagten für schuldig befunden hatten, wurde das Urteil von fünf auf zweieinhalb Jahre herabgesetzt. Nach dem Schuldspruch und dem Gerichtsurteil brachen viele der anwesenden Freunde und Familienangehörige in Tränen aus.

Das Urteil löste in der internationalen Presse und bei vielen Menschenrechts-Organisationen Empörung aus. Die Human Rights Watch (HRW) erklärte, dass dies „ein schwerer Schlag für die Freiheit der Meinungsäußerung in Thailand“ sei.

Amnesty International drückte sich ähnlich aus und nannte das Urteil einen „Angriff auf die Meinungsfreiheit“.

Herr Patiwat erklärte nach dem Urteil, dass er keine Beschwerde gegen das Urteil einlegen werde. Bei ihrer Abführung aus dem Gerichtssaal begannen einige Personen aus dem Publikum zur Unterstützung der beiden zu singen.

Pawinee Chumsri, einer der thailändischen Anwälte der HRW sagte nach dem Urteil, dass sie die Entscheidung der Angeklagten, keinen Einspruch einzulegen respektieren würden, zumal die beiden bereits seit sieben Monaten in Haft seien.

Außerdem, so sagte der Anwalt weiter, wurden bisher bereits fünf Anträge auf Kaution abgelehnt. Die einzige Chance und Hoffnung der beiden wäre nun eine königliche Begnadigung.

Der HRW-Asien Direktor Brad Adams sagte gegenüber den Medien, dass dieses Urteil „ein schwerer Schlag für die Freiheit der Meinungsäußerung in Thailand“ sei und eine „weitere dunkle Markierung auf Thailands bereits angeschlagenen internationalen Ruf“ sei.

Rupert Abbott, der Direktor von Amnesty International für Südostasien sagte in einer Erklärung: „Das ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit. Es ist erschreckend, dass Patiwat und Pornthip wegen der Aufführung eines Theaterstücks ins Gefängnis müssen“.

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