Chiang Mai. Mehr als 100 Dorfbewohner und Familienangehörige stürmten am Donnerstagabend das Polizeirevier im Sa Mueng Wildlife Sanctuary (Naturreservat) und forderten die Freilassung von vier Personen, die wegen illegaler Abholzung in dem Gebiet verhaftet worden waren.
Die Demonstranten stürmten das Polizeirevier und erklärten, dass sie nicht wieder gehen, bevor die vier Personen freigelassen werden.
Am 12. Mai hatte sich der Leiter der örtlichen Bezirkspolizei zusammen mit dem Leiter des Sa Mueng Wildlife Sanctuary und einem Team von Beamten ein 97 rai großes Stück Land angesehen, dass von Herrn Kawin Sengjao in Anspruch genommen wurde.
Herr Kawin hatte das Land für den Anbau von Erdbeeren und Mais genutzt und obendrein noch einige Gebäude in dem Naturreservat errichtet. Darüber hinaus stellten die Beamten fest, dass er auch für den Einsatz von Chemikalien auf seinem Grundstück verantwortlich war. Durch den Einsatz der Chemikalien wurde ebenfalls die lokale Wasserversorgung in dem Gebiet kontaminiert, worunter die nachgelagerten Dorfbewohner ebenfalls negativ beeinflusst wurden.
Vor dem Anbau der Erdbeeren wurde das Land gerodet und alle Bäume gefällt. Dadurch wurde ernsthaft das Aussterben von bedrohten Tierarten in Kauf genommen, die eigentlich in dem Naturschutzgebiet sicher untergebracht sein sollten.
Die Beamten wurden bereits im Dezember 2015 über die illegale Nutzung und die Abholzung durch die Einheimischen informiert. Nach den ersten Untersuchungen bestätigte sich dann, dass das entsprechend Gebiet zum Naturschutzgebiet Sa Mueng gehört.
Anfang Januar erklärten dann die offiziellen, dass Herr Kawin das Land wieder bis zum 30. April 2016 verlassen muss. An diese Auflage der Behörden hielt sich aber niemand und das Land wurde weiter illegal genutzt.
Während der Inspektion durch Polizei und Militär wurden dann Herr Kawin und drei weitere Mitarbeiter, alle mit dem gleichen Nachnamen, von den Beamten verhaftet und auf das Polizeirevier gebracht.
Die Nachricht verbreitete sich unter den Einheimischen wie ein Lauffeuer. Mehr als 100 Personen stürmten dann am Abend das Polizeirevier und überwältigte die Beamten. Die Polizisten informierten sofort das Militär und baten die Soldaten um Unterstützung.
Mit Hilfe des Militärs konnten die Demonstranten schließlich zerstreut werden, nachdem ihnen die Beamten zugesagt hatten, dass die vier Personen nach ihrer Befragung wieder freigelassen werden.
In dieser Woche sind noch weitere Untersuchungen geplant und die Behörden erwarten, dass sie das Land wieder zurück erobern können.
- Quelle: ChiangMaiCityLife